Puzzlemaker: Microsoft behebt sechs aktiv ausgenutzte Lücken
Zu seinem Patch Tuesday behebt Microsoft zahlreiche Lücken und auch einige Zero-Days, deren Einfallstor offenbar wieder Browser sind.

Softwarehersteller Microsoft hat zahlreiche Sicherheitslücken in seiner Software wie üblich am sogenannten Patch Tuesday geschlossen. Darunter finden sich in den aktuellen Updates auch Patches für gleich sechs Zero-Day-Sicherheitslücken, also jene, die bereits aktiv durch Angreifer ausgenutzt werden.
Zu den bereits aktiv ausgenutzten Lücken gehören eine sogenannte Information Disclosure im Windows-Kernel (CVE-2021-31955) sowie die Möglichkeit zur Rechteausweitung in Windows' NTFS-Treiber (CVE-2021-31956). Gefunden wurden diese Lücken von einem Team bei Sicherheitsanbieter Kaspersky, das diese Lücken der Schadsoftware-Gruppe Puzzlemaker zuschreibt. Die Windows-Lücken werden demnach im Zusammenhang mit einem Zero-Day in Googles Chrome-Browser verwendet, welche Kaspersky jedoch nicht finden konnte.
Diese Verknüpfung erinnert an ähnliche Fälle aus dem vergangenen Jahr, wobei gar elf Zero-Day-Sicherheitslücken für Angriffe verwendet wurden. Auch bei dieser Angriffswelle wurden Sicherheitslücken im Chrome-Browser mit Windows-Lücken teilweise bis hinunter zum Kernel verknüpft, um aktiv Angriffe auszuführen.
Eine weitere aktiv ausgenutzte Lücke (CVE-2021-33742) betrifft die MSHTML-Komponente, die auf der alten Technik des Internet Explorers und dem alten Edge-Browser basiert und noch aus Gründen der Kompatibilität bereitsteht. Die Lücke ermöglicht das Ausführen von Code und wurde durch Googles TAG gefunden, die aktiv ausgenutzte Lücken aufspüren und untersuchen.
Eine Lücke zur Rechteausweitung im Window Manager von Windows (CVE-2021-33739), gefunden vom DB App Security Lab, wird ebenfalls aktiv ausgenutzt. Hinzu kommen zwei weitere Lücken (CVE-2021-31201, CVE-2021-31199) in einer kryptographischen Komponente von Windows, die laut Ciscos Talos Intelligence zusammen mit weiteren Lücken in Adobes Acrobat Reader ausgenutzt werden.
Zusätzlich zu den beschriebenen und aktiv ausgenutzten Sicherheitslücken hat Microsoft zahlreiche weitere Lücken geschlossen, die sich für Angriffe und zum Ausführen von Code ausnutzen lassen könnten. Dazu gehören etwa ein DDoS (CVE-2021-31978) oder die Möglichkeit zum Code-Ausführen (CVE-2021-31985) in Windows Defender, gefunden durch Tavis Ormandy, der sich zuvor schon oft die Sicherheit des Werkzeugs angesehen hat. Auch in Microsofts Sharepoint lässt sich Code ausführen (CVE-2021-31963). Eine weitere Auflistung und Analyse der Lücken liefert etwa die Zero-Day-Initiative von Trend Micro.
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