Ein moralischer Kompass im Maschinenzeitalter
Voraussetzung dafür ist laut Rusinek das Erlebbarmachen des Purpose - ob das nun Motivations-GIFs, Purpose-Awards oder harte KPIs (Key Performance Indicators, auf Deutsch: Leistungskennzahlen) sind. "Nur wenn der Purpose wirklich das Verhalten beeinflusst, ist er brauchbar."
Nun leben wir in einer Welt, in der Verhaltensweisen hartgecoded werden. Trading-Algorithmen, Industrieroboter und selbstfahrende Autos nutzen das maschinelle Lernen, um ihre Entscheidungen kontinuierlich zu verbessern. Ihre Integrität geht also nur so weit, wie sie anfangs in die Software eingebettet wurde, und meistens ist das eine Optimierung von einer oder wenigen Variablen. Was aber, wenn sich die Industrie, das Ökosystem ändert - erkennt die Maschine das und passt ihre Optimierung an?
Heute kaum vorstellbar. Solange die künstliche Intelligenz noch nicht die Kurzweilsche Singularity erreicht hat, wird der Mensch als Korrektiv einspringen müssen. In diesem Kontext kann ein klar artikulierter Purpose nicht nur als strategisches Tool, sondern auch als moralischer Kompass dienen. Denn solange wir in einer menschenzentrierten Welt leben, in der eine humanistische Ethik gelten soll, werden es Menschen sein müssen, die sie kontrollieren.
So ein Purpose ist eine Menge Arbeit
Und die aktuelle Generation verlangt eine sinnvolle Beschäftigung, suggerieren mehrere Studien. Millennials sowie die Generation Z, also alle, die nach 1980 geboren sind, sind nicht mehr allein mit Geld zu locken. Ein Bericht der Lovell Corporation zeigt: Unter den drei wichtigsten Faktoren bei der Berufswahl ist Einkommen nicht dabei - Spaß bei der Arbeit und soziale Verantwortung des Unternehmens dagegen schon.
Das bestätigt, was Dan Pink in seinem Buch Drive bereits 2009 postulierte: Selbstbestimmung, Perfektionierung und Sinnerfüllung seien die drei Hauptpfeiler der Motivation im Job. Und des Glücks: Ein höheres Sinnempfinden führt nicht nur zu mehr Zufriedenheit im Arbeitsalltag, sondern im Leben überhaupt. Dem Fehlzeiten-Report 2018 zufolge sind Mitarbeiter mit hoher Sinnerfüllung auf dem Job rund neun Tage krank im Jahr - Angestellte, denen der Sinn fehlt, sind knapp 20 Tage krank.
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Purpose: Generation Why - Arbeiten mit Sinn und Zweck | Tech-Unicorns machen es vor |
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