Pure Audio: Blu-ray-Audioformate kommen nicht aus der Nische
Das als Blu-ray Pure Audio, Pure Audio Blu-ray oder auch High Fidelity Pure Audio bekannte dedizierte Blu-ray-Audioformat wird kaum öfter verkauft werden als die alte Super Audio CD. Es gibt zu wenig Software und immer noch keine Einigung über das Aussehen der Audio-Blu-rays.

Als wir per Zufall im Juni 2013 auf der Classical Next in Wien die Pure Audio Blu-ray entdeckten und ausprobierten, war das System noch im Aufbau. Verschiedene Musiklabels wollten einen Nachfolger der Super Audio CD (SACD) auf den Markt bringen, der den Vorteil einer breit installierten Hardwarebasis nutzen sollte: Alles, was der Anwender zum Abspielen dieser Discs benötigt, ist ein normaler Blu-ray-Player. Dafür gibt es dann wie bei der SACD Raumklang und eine hohe Auflösung der Musik. Doch die Teilnehmer haben so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen kann. Trotz bester Voraussetzungen.
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- Wenige Audio-Blu-rays spielen mit den Surround-Kanälen
Die Ausgangsbasis für die Einführung eines neuen Blu-ray-Audioformats war denkbar günstig: Die Hardwarebasis für die neuen Discs war in vielen Haushalten bereits vorhanden; anders als SACD-Player sind Blu-ray-Player ziemlich verbreitet. Mit dem Blu-ray-Audio-Format war außerdem die notwendige Software vorhanden. Doch die Probleme gingen schon bei der Benennung des neuen Formats los.
Chaos schon bei der Namensfindung
Die Teilnehmer konnten sich nicht auf einen Begriff für das neue Audiomedium einigen. Die Pure-Audio-Gruppe konkurrierte als PABD oder BDPA gegen die High Fidelity Pure Audio (HFPA) von Universal. Die Verpackungen beider Systeme sind unterschiedlich designt und die Steuerung ist ebenfalls verschieden. Während die PABD auch ohne Fernseher funktioniert, sofern der Blu-ray-Player ein Display hat, war das bei der HFPA nicht der Fall. Zudem funktionierte das Marketing nicht. Die Teilnehmer zeigten praktisch kein Interesse daran, das Format bekanntzumachen.
Das Ergebnis: Selbst Presseansprechpartner von Universal wussten damals nichts über das neue Format, das schon seit Monaten in Frankreich im Handel war und offiziell im September 2013 in Deutschland erschien - allerdings ohne den Versuch, das Format auf der Technikmesse Ifa in Berlin vorzustellen und zu bewerben.
Das Marketing ist bis heute nicht besser geworden. Zwar wurde zwischenzeitlich vermeldet, dass sich Sony für die BAPD entschieden hat, aber dabei blieb es. Mittlerweile ist die Webseite der Interessenvertretung der PABD praktisch stillgelegt. Noch immer werden lediglich 40 Titel als Referenz angegeben. Ähnlich peinlich ist die Präsenz der HFPA. Außer in einer Facebook-Gruppe existiert das Format eigentlich nicht mehr.
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Wenige Audio-Blu-rays spielen mit den Surround-Kanälen |
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Warten wir noch zehn Jahre, dann geht das bestimmt ;-)
Ich hatte mir mal die Tommy-Oper der Who als 5.0-BD gegönnt. Es war eine einzige...
Weitestgehend stimme ich Dir zu, nur nicht bei der Bandbreite zum Internet. Dabei ist...
Nur wenn man FIR Filter einsetzt, was mehrere Nachteile mit sich bringt und selten...