Publisher: Embracer Group will bei Spieleentwicklung auf KI setzen
Der skandinavische Publisher Embracer Group will bei seinen Eigenentwicklungen massiv auf generative KIs setzen. Man sehe "große Chancen für KI bei der Produktionsgeschwindigkeit, bei Logistik und Planung" , heißt es im Jahresgeschäftsbericht(öffnet im neuen Fenster) (Seite 47) des Unternehmens.
Gleich im nächsten Satz schreibt Embracer Group, dass man sich über die "potenziellen Risiken" im Klaren sei, die mit derartigen KI-Systemen verbunden seien. Welche Risiken gemeint sind, wird nicht näher erläutert.
Die Spielebranche ist generell noch sehr vorsichtig, was generative KIs angeht. Das hat meist mit möglichen Urheberrechtsproblemen zu tun. ChatGPT und vergleichbare Systeme werden bekanntlich mit schon existierenden Daten trainiert.
Viele Publisher und Entwickler befürchten, dass dadurch Werke von anderen Urhebern erkennbar in ihrem Spiel auftauchen. Das könnte für einen Imageschaden in der Community, vor allem aber für massive finanzielle Forderungen der eigentlichen Schöpfer sorgen.
Bei einer Umfrage von den Veranstaltern der Game Developers Conference (GDC) im Frühjahr 2024 wurde bekannt , dass in rund zwölf Prozent der Spielestudios der Einsatz von generativen KI-Werkzeugen grundsätzlich verboten ist - aus den genannten Gründen.
Embracer Group: dynamische und personalisierte Abenteuer
Andererseits sind die möglichen Vorteile in Sachen Kosten und Geschwindigkeit durchaus verführerisch. Per KI können nicht nur einfache Inhalte wie simple Texturen, sondern längst auch komplexe 3D-Modelle und ganze Landschaften, an denen Menschen viele Wochen arbeiten, fast auf Knopfdruck erstellt werden.
Embracer will KI auch dafür verwenden, Spielern ein "einzigartiges, dynamisches und personalisiertes Erlebnis" zu bieten. Damit dürften Systeme wie selbständig auf den Spieler reagierende Neo-NPCs gemeint sein, wie sie etwa Ubisoft zusammen mit Nvidia und Inworld AI auf der GDC 2024 vorstellte.