Winner Winner, China Dinner
Die Veranstaltung in der mittelgroßen Halle ist an fast allen Tagen ausverkauft. Trotzdem sind fast während des gesamten Turniers auffallend viele Sitzreihen leer. An der Nachfrage liegt das wohl nicht: Golem.de ist (zufällig) selbst Zeuge geworden, wie vor allem am Wochenende immer wieder mit Flaggen, Kameras und Pubg-Shirts ausstaffierte Spielefans an der Tageskasse erfolglos nach Karten fragen.
Die haben sich zuvor allerdings Geschäftemacher besorgt, die mit den Tickets einen lukrativen Nebenverdient eingefahren haben dürften: Einer der aufgedruckten Codes etwa schaltet ein Extra im Spiel frei, das sonst nicht erhältlich ist. Im Netz werden dafür zum Teil mehrere Hundert Euro gezahlt - ein satter Aufschlag für die knapp 30 Euro, die ohne Rabatte für eine Standardkarte fällig sind.
Der Stimmung in der Halle hat das einen mal mehr, mal weniger spürbaren Dämpfer verpasst. Möglicherweise hat Veranstalter Pubg Corp mit seiner Muttergesellschaft Bluehole aber einfach nur sicherstellen wollen, dass alle Tickets einen Abnehmer finden. Viel wichtiger für die Vermarktung dürften die offiziell über Twitch ausgestrahlten Partien gewesen sein sowie die Beiträge durch die Sponsoren.
Die Zuschauer, die tatsächlich vor Ort sind, stehen teils etwas verloren in den weiten Gängen und Hallen der Arena. Spaß haben sie trotzdem: Neben den Partien gibt es die bei derlei Veranstaltungen üblichen Merchandisingstände, eine Bühne für Fotos mit der Pubg-typischen Bratpfanne und einer Handvoll weiterer Ausrüstungsgegenstände.
Pubg funktioniert nach dem Eindruck von Golem.de ganz ordentlich als E-Sport-Spiel. Auffällig: Während der ersten etwa 20 Minuten in jeder Partie ist das Publikum sehr ruhig und beobachtet, wie sich das Feld von 80 Spielern (20 Teams mit je vier Athleten) allmählich reduziert. Sobald es aber eine gelungene Aktion gibt, brandet spontan Applaus durch die Halle - offenbar schauen die Leute tatsächlich zu, statt etwa auf ihrem Smartphone zu surfen.
Richtig packend wird es meist erst in den letzten zehn Minuten, wenn es auf dem deutlich geschrumpften virtuellen Spielfeld immer öfter zu direkten Konfrontationen kommt. Laut Brendan Greene gibt es in der Pubg-Version des Turniers kleinere Anpassungen, insbesondere verursacht die blaue Zone mehr Schaden als sonst - so wird das Spiel für die Zuschauer schneller und attraktiver. Möglicherweise wäre es sinnvoll, noch ein paar weitere Änderungen für Turniere einzubauen, etwa eine stärker beschleunigte Ausdehnung der Zone.
Wie auch immer: Bei den Zuschauern kommt das Spektakel gut an - nicht nur bei den Chinesen, die ihre Stars nach dem Finale am Sonntag feiern und bis zum Mannschaftsbus vor der Arena verfolgen. Sondern auch bei den deutschen Fans. "Vor allem die ersten Partien im First-Person-Modus waren richtig gut, da habe ich mir auch ein paar neue Tricks abgeschaut", erzählt uns einer der Zuschauer.
Die meisten Besucher sind entspannt mit Freund, Freundin oder in kleinen Gruppen vor Ort, alle bringen es auf Nachfrage auf mehrere Hundert Spielstunden in Pubg (und ausnahmslos alle wissen übrigens auswendig, wie viel sie schon gespielt haben). Wer weiß - vielleicht war unter den Zuschauern ja der Pubg-Meister von übermorgen, der sich irgendwo auf der Welt über ein "Chicken Dinner" freuen kann.
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Pubg Global Invitational: Fünf Tage Chicken Dinner, Bratpfannen und Nebengeschäfte |
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*Prost*
Schon im Januar waren die mit Abstand meisten Spieler Chinesen. Das doppelte aller...
Die deutsche Moderation vor Ort war grauenvoll. Da wurden Namen teilweise mit Absicht...
..Final Fantasy X2. Zumindest auf dem ersten Bild.