Prozessorherstellung: Intel will AMD als Kunden gewinnen

Seit einigen Jahren versucht Intel, wieder zum aktuell führenden Chiphersteller TSMC aufzuschließen. Offenbar will der Konzern unter anderem Vertragspartner von AMD werden. Das hat das Magazin Semafor von internen Quellen erfahren. "Intel ist in frühen Gesprächen, um AMD als einen Kunden in Intels Fabriken zu gewinnen" , schreibt Semafor(öffnet im neuen Fenster) . Bisher wurde also noch keine Einigung erzielt. Beide Unternehmen stehen in direkter Konkurrenz zueinander.
Aktuell wäre es für Intel nicht möglich, die High-End-Chips von AMD selbst zu produzieren. Den Intel-Fabs fehlen die entsprechend fortschrittlichen Herstellungsverfahren. Unter anderem deshalb lässt AMD die meisten seiner Produkte aktuell bei TSMC bauen. Es wäre möglich, dass Intel einige weniger fortschrittliche AMD-Chips intern produzieren lässt.
Das Interesse an Intels Kapazitäten ist definitiv bei vielen Unternehmen vorhanden. Vor kurzem investierte Nvidia 5 Milliarden US-Dollar in den aktuell in Schwierigkeiten steckenden Konzern. Durch Maßnahmen der US-Regierung, Chips und andere Tech-Produkte wieder in den USA fertigen zu lassen, könnte das Interesse an Intel bei vielen anderen Unternehmen geweckt werden.
Intel als sicherer Hersteller?
Risiken durch einen möglichen Konflikt zwischen China und Taiwan, dem Hauptsitz von TSMC, könnten dieses Interesse noch weiter erhöhen, auch wenn Intel aktuell keinen echten 5-nm-Fertigungsprozess anbieten kann, der mit TSMCs N5 konkurriert. Auch Apple wurde von Intel bereits angesprochen, um eine weitreichende Partnerschaft einzugehen.
Diverse Umstrukturierungen und Sparmaßnahmen durch den im März 2025 neu ernannten Intel-CEO Lip-Bu Tan sollen Intel wieder profitabel machen. Der CEO sah bereits im Juli 2025 das eigene Unternehmen nicht mehr unter den Top 10 der Chiphersteller . Vor allem bei KI-fokussierter Hardware gebe es Aufholbedarf, so Lip-Bu Tan.



