Prozessoren: Regierung fördert Mikroelektronik mit 400 Millionen Euro

Die Bundesregierung hat ein neues Programm zur Forschungsförderung von Mikroelektronik beschlossen. Bis zum Jahr 2024 würden dafür 400 Millionen Euro bereitgestellt, teilte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) am Mittwoch mit(öffnet im neuen Fenster) . Damit will die Regierung erreichen, " dass wir zum großen internationalen Treiber bei der Entwicklung und Fertigung nachhaltiger und vertrauenswürdiger Mikroelektronik werden" . Das Programm habe das Ziel, "die technologischen Voraussetzungen für eine souveräne und nachhaltige Digitalisierung zu schaffen" .
Als Forschungsbeispiele nennt das Ministerium "Spezialprozessoren etwa für Künstliche Intelligenz oder Hochfrequenzelektronik für Radar-Sensoren und zukünftige Funk-Kommunikationstechnologien" . Erforscht werde zudem auch "ganz neuartige Elektronik" wie sogenannte Neuromorphe Chips, die sich an der Funktionsweise von Hirnzellen orientierten. "Deutschland und die Europäische Union müssen auch künftig in der Lage sein, Schlüsseltechnologien wie die Mikroelektronik aus eigener Kompetenz heraus zu verstehen, herzustellen und weiterzuentwickeln" , hieß es zur Begründung.
Die Forschungsthemen seien so gewählt, "dass sie volkswirtschaftlich und gesellschaftlich relevante Anwendungsfelder stärken: darunter Künstliche Intelligenz, autonomes Fahren, Industrie 4.0 oder Smart Health" . Bewerbungen um die Fördermittel sind vom kommenden Jahr an auf Basis wettbewerblicher Ausschreibungen möglich.
Dem Ministerium zufolge förderte das 2016 gestartete Vorgängerprogramm "die fortschrittlichste Chip-Herstellungstechnologie der Welt, die sogenannte EUV-Lithographie" . Diese sei inzwischen als europäisches Monopol in die Serienproduktion gegangen. Zudem habe die bisherige Förderung auch effizientere Stromwandler-Chips vorangebracht, "die ein wichtiger Möglichmacher für die Elektromobilität und die Energiewende" seien.