Prozessoren: Intel lagert zehn Jahre alte Hardware in geheimem Lagerhaus
Tausende ältere CPUs und andere Hardware lagern bei Intel in einem Lagerhaus in Costa Rica. Damit lassen sich Probleme exakt nachstellen.

Irgendwo im zentralamerikanischen Costa Rica lagert Chiphersteller Intel viele ältere Prozessoren, Mainboards, RAM-Module und andere Hardware ein. Die Zeitung Wall Street Journal spricht von "Intels geheimem Lagerhaus". Tatsächlich hält sich das Unternehmen offenbar bedeckt, was den genauen Standort des Labors betrifft. Der Grund für die Existenz einer solchen Einrichtung: Intel kann damit Fehler und Sicherheitslücken auf bis zu zehn Jahre alten Chips untersuchen.
Legacy-Hardware gehört nämlich zu den größeren Risikofaktoren in IT-Infrastrukturen. Wird eine Sicherheitslücke gemeldet oder macht ein Bug die Runde, dann müssen die Gegebenheiten möglichst gleich nachgestellt werden. Dazu betreibt Intel ein Labor, in dem Mitarbeiter, Entwickler und Ingenieure solche Use-Cases aufbauen und testen können. Den Fehler zu replizieren, ist dabei ein Idealfall.
Im geheimen Intel-Lagerhaus sind laut WSJ insgesamt 3.000 Hardware- und Softwareprodukte gelagert. Diese repräsentieren die letzten zehn Jahre der Computertechnik rund um Intel-Hardware. Die Sammlung wächst stetig weiter und Intel plant mittlerweile eine Vergrößerung der Anlage. Sie soll von 1.300 Quadratmetern auf 2.500 Quadratmeter erweitert werden. Dadurch kann der Konzern künftig doppelt so viel Ausrüstung für zukünftige Projekte einlagern.
Intel ersteigert Intel-CPUs auf Ebay
Im Lagerhaus liegen auch Sandy-Bridge- und Ivy-Bridge-CPUs auf Lager. Die gibt es selbst beim Hersteller nicht mehr und Intel muss die eigens gefertigten Produkte gebraucht erneut einkaufen. "Wir mussten tatsächlich auf Ebay gehen und dort nach diesen Plattformen suchen", sagt Mohsen Fazlian, Intel-Chef für Produktsicherheit dem WSJ.
Der Aufwand und die Kosten für die Anlage sollen sich lohnen: Monatlich kommen etwa 1.000 Aufträge herein. Diese werden vor Ort aufgebaut und dann für einen Remote-Zugriff von außen vorbereitet. 50 neue Geräte werden zudem wöchentlich eingelagert.
Intel-Informatiker wie Anders Fogh nutzen die Dienstleistung beinahe täglich. "Ich kann ein exaktes Replikat des eingesendeten Systems anfertigen. Die gleiche CPU, das gleiche OS, Microcode, BIOS", sagt er dem WSJ. "All das erhöht die Wahrscheinlichkeit, das Problem zu reproduzieren, was oft der beste Startpunkt ist."
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Das war mal! Bei vielen endet die Zeit nach 5 Jahren. Aber das war alles Vor-CorVid...
Selber schuld *duck und weg* :-)
Warum nicht gleich so?! Halleluja
So wie es sich im letzten Satz anhört ist halt das Test-Setup an diese Abteilung...