Prozessor: Intel, Qualcomm und Xilinx wollen Huawei wieder beliefern

Führende Chiphersteller in den USA bestreiten den Sinn des US-Embargos gegen Huawei. Standardkomponenten für Smartphones und Server berührten nicht die nationale Sicherheit, sagten die Hersteller.

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Huawei Event
Huawei Event (Bild: Huawei)

Qualcomm und Intel, US-Chiplieferanten von Huawei, wollen von der US-Regierung eine Lockerung des Embargos gegen den chinesischen Konzern. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf informierte Kreise. Führende Manager von Intel und Xilinx führten Ende Mai vertrauliche Gespräche mit dem US-Handelsministerium, berichtet eine der Quellen. Xilinx ist der weltweit größte Hersteller von programmierbaren Schaltungen (FPGAs).

Auch Qualcomm habe sich an das Ministerium gewandt, sagten vier mit dem Vorgang vertraute Personen. Die US-Konzerne erklärten, dass Huawei-Produkte wie Smartphones und Server gängige Komponenten verwendeten und es unwahrscheinlich sei, dass hier dieselben Sicherheitsbedenken wie für 5G-Mobilfunkausrüstung gelten könnten. "Es geht nicht darum, Huawei zu helfen. Es geht darum, Schaden von US-amerikanischen Unternehmen abzuwenden", sagte eine der Quellen.

Von 70 Milliarden US-Dollar, die Huawei im Jahr 2018 für den Kauf von Komponenten ausgegeben hat, gingen rund elf Milliarden Dollar an US-Unternehmen wie Qualcomm, Intel, Broadcom oder Micron Technology. John Suffolk, Senior-Vizepräsident und Global Cyber Security & Privacy Officer von Huawei, erklärte im März 2019: "Ein Produkt kann den Namen von Huawei tragen, normalerweise stammen jedoch nur etwa 30 Prozent der Komponenten von Huawei. Im Jahr 2016 hatte Apple 766 globale Zulieferer, von denen 346 auf dem chinesischen Festland waren." Rund die Hälfte der iPhones werde in China hergestellt.

Mit einem am 15. Mai 2019 erlassenen Dekret hatte US-Präsident Donald Trump den nationalen Notstand für die Telekommunikation erklärt. Das US-Handelsministerium kündigte an, alle Geschäfte zu unterbinden, die ein Risiko für die USA darstellten und setzte Huawei auf eine schwarze Liste, die sogenannte Entity List. Belege für die vermeintliche Sicherheitsbedrohung wurden nie vorgelegt. Die Anordnung ist zwar für 90 Tage ausgesetzt, Huawei wird jedoch bereits nicht mehr mit Chips aus den USA beliefert, etwa von Broadcom.

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