Protest: Globalfoundries-Arbeiter wollen kein zweites Qimonda

Bei Globalfoundries entwickelt sich Widerstand gegen die geplante Streichung von bis zu 1.300 Arbeitsplätzen. Und Beschäftigte aus anderen Chipfabriken solidarisieren sich.

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Protest bei Globalfoundries
Protest bei Globalfoundries (Bild: IG Metall)

Rund 300 Beschäftigte und ihre Familien haben am Wochenende gegen die geplanten Entlassungen bei dem Chiphersteller Globalfoundries protestiert. Wie Golem.de von Gewerkschaftlern erfahren hat, wurde der Protest vor allem von Vertrauensleuten der IGBCE (Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie) vorbereitet. Bei Globalfoundries in Dresden sollen inklusive Leiharbeitern und befristet Beschäftigten 800 bis 1.300 Stellen abgebaut werden.

Die Staatsregierung hat Fördergelder in Höhe von fast 37,7 Millionen Euro an Globalfoundries gezahlt. Zusätzlich wurden 13 Millionen Euro für die Einführung einer neuen Chiptechnologie zugesagt. Der Betriebsratsvorsitzende Ralf Adam erklärte, dass die Belegschaft kein Kostenfaktor sei. Die Beschäftigten seien "die Produzenten der Werte und des Mehrwerts". Er bedankte sich bei anwesenden Betriebsräten anderer Chip-Werke wie von Infineon Dresden. Auch vom Betriebsratsvorsitzenden von Infineon München, Peter Huber-Thurnbauer, kam Unterstützung.

Ein IGBCE-Sekretär sagte, die Gewerkschaft wachse wieder, in den Betrieben und in ganz Sachsen. Mehrere Redner betonten, es dürfe kein zweites Qimonda in Dresden geben. Die Qimonda-Chipfabrik in Dresden mit 3.900 Beschäftigten war im Jahr 2009 stillgelegt worden, weltweit hatten bei der Infineon-Tochter 12.000 Menschen gearbeitet. Mit der Schließung des Werks in Dresden hatten rund 3.000 Beschäftigte ihren Job verloren.

Diese Erfahrung war auf der Kundgebung sehr lebendig, arbeiten doch viele Ex-Qimonda-Beschäftigte nach Pendeln, Arbeitslosigkeit oder Leiharbeit nun bei Globalfoundries. Ihre Erkenntnis sei, dass Sozialpläne und Abfindungen kein Ausweg seien, sondern "der Kampf um den Erhalt der Arbeitsplätze", so ein Redner.

Globalfoundries ist im Besitz des staatlichen Investors Mubadala Development Company mit Sitz in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Fab 1 in Dresden stammt ursprünglich von AMD und wurde 2008 verkauft. In der Fab 1 gibt es 3.700 Beschäftigte.

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