Prologium: Mercedes investiert in weiteren Festkörperakku-Hersteller
Durch Festkörperakkus sollen Elektroautos sicherer werden und schneller laden. Dazu startet Mercedes-Benz nun eine weitere Kooperation.

Der Stuttgarter Autohersteller Mercedes-Benz kooperiert bei der Entwicklung von Feststoffbatterien mit dem taiwanesischen Anbieter Prologium. "Die ersten gemeinsam entwickelten Feststoffbatterien könnten bereits in den kommenden Jahren in Mercedes-Benz' Testfahrzeugen zum Einsatz kommen", teilte das Unternehmen am 27. Januar 2022 mit. Es seien "technologische Meilensteine" vereinbart worden, die "auf eine Integration der Feststofftechnologie in ausgewählten Modellen innerhalb der zweiten Hälfte des Jahrzehnts abzielen".
Mercedes-Benz beteiligt sich demnach mit einem hohen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag an Prologium. Darüber hinaus erhält Mercedes einen Sitz im Verwaltungsrat des Unternehmens.
"Die Feststofftechnologie hat das Potenzial, Größe und Gewicht der Batterie deutlich zu reduzieren. Über die Zusammenarbeit mit Partnern wie Prologium beschleunigt Mercedes-Benz die Entwicklung innovativer Batterietechnologien für den Automobilbereich - zum Nutzen unserer Kunden", sagt Daimler-Vorstand und Mercedes-CTO Markus Schäfer. Erst im vergangenen November hatten Mercedes und der Autokonzern Stellantis angekündigt, zusammen mit dem US-Unternehmen Factorial Energy Feststoffbatterien entwickeln zu wollen.
Prologium ist nach eigenen Angaben ein "weltweit führender Anbieter innovativer Batterietechnologien der nächsten Generation für Fahrzeug-, Verbraucher- und Industrieanwendungen". Das Unternehmen sei 2006 gegründet worden und das erste Batterieunternehmen der Welt, das Festkörper-Lithium-Keramik-Batterien in Serie produziere.
Auf der automatisierten Pilotproduktionslinie von Prologium wurden demnach rund 8.000 Zellmuster zur Erprobung und Modulentwicklung für globale Automobilhersteller gefertigt. Bis Ende 2022 werde Prologium eine Gigawattstunden-Fabrik nahe Taipeh errichten, "gefolgt von Kapazitätserweiterungsplänen in wichtigen Märkten weltweit".
Neben Mercedes-Benz und Stellantis investieren auch anderen Autohersteller in Festkörperakkus. So hat Volkswagen bereits 2018 100 Millionen Dollar in den Anbieter Quantumscape gesteckt. Das Unternehmen verschweigt bislang wichtige Angaben zur Energiedichte seiner Prototypen.
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