Projekt DeLorean: Microsofts Game-Streaming rechnet 250 ms Latenz weg

Ein Forschungsprojekt von Microsoft will Techniken von Onlinespielen mit Servern und Clients auch auf das Streaming von Titeln übertragen. Dazu werden spekulativ Ereignisse vorausberechnet, was langsame Verbindungen und andere Latenzen ausgleichen soll.

Artikel veröffentlicht am ,
Der Ablauf bei DeLorean
Der Ablauf bei DeLorean (Bild: Microsoft Research)

Unter dem Namen DeLorean hat Microsoft ein neuartiges Konzept für Cloud-Gaming beziehungsweise Streaming entwickelt. Wie kürzlich Sony anhand seines Systems Playstation Now erläuterte, empfinden Spieler ab einer Verzögerung von weniger als 80 Millisekunden zwischen Eingabe und Aktion auf dem Bildschirm den Ablauf als flüssig.

Inhalt:
  1. Projekt DeLorean: Microsofts Game-Streaming rechnet 250 ms Latenz weg
  2. Kaum Mehrlast für den Client

Beim Game-Streaming, bei dem das Spiel auf einem entfernten Server läuft, und der Client zuhause nur Eingaben sendet und die Ergebnisse in Bild und Ton entgegennimmt, sind diese Latenzen aber nicht voll kontrollierbar. Das kann am Routing im Internet liegen, aber auch an Schwankungen im eigenen LAN oder WLAN und zahlreichen anderen Faktoren. Daher schlägt Microsoft die klassischen Techniken von Client und Server beim Spielen auch für Game-Streaming vor.

Schon seit Jahrzehnten arbeiten vor allem Multiplayer-Shooter auf dedizierten Servern mit spekulativen Vorausberechnungen. Der Client ist dabei nicht "dumm", wie das heute bei Streaming-Clients weitgehend der Fall ist, sondern rechnet fleißig mit. Ebenso versucht der Server vorauszuahnen, was der Spieler als nächstes tut. Sprintet der Nutzer beispielsweise los, so können Client und Server davon ausgehen, dass die Richtung und Geschwindigkeit mindestens für eine bestimmte Zeit beibehalten werden. Beide Rechner gleichen ihre Daten ständig ab und müssen auswählen, welches der vorberechneten Ereignisse eingetreten ist.

Das will Microsoft auch auf Game-Streaming übertragen, wobei aber nicht nur die Richtung und Geschwindigkeit von Objekten eine Rolle spielen. Wenn an der Engine eines Spiels für den Gameserver Änderungen möglich sind - also der Quelltext zumindest teilweise bekannt ist - können Client und Server auch mit einer höheren Inputrate als eine Standalone-Version arbeiten. Das Onlinesystem nutzt dann für Ereignisse eine höhere zeitliche Auflösung für Eingaben und Ereignisse als das beim lokalen Ausführen auf einem PC nötig wäre. Dieses als Supersampling bezeichnete Verfahren - was nichts mit der Kantenglättung der Grafik zu tun hat - erhöht die Genauigkeit der Vorausberechnungen.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed
Kaum Mehrlast für den Client 
  1. 1
  2. 2
  3.  


TheUnichi 27. Aug 2014

Das ist deine Meinung, die Realität sieht anders aus.

Huetti 25. Aug 2014

Aber damals sind nur die Positions- und Aktionsdaten der Spielfiguren durch die...

violator 25. Aug 2014

Das kommt aufs Spiel an, ich hab oft L4D2 mit nem Ping von 250 gespielt ohne es...

hw75 25. Aug 2014

Reine Reaktionszeit eines einzelnen Ereignisses gegen konstanten Lag von einer...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Java 20, GPT-4, Typescript, Docker
Neue Java-Version und AI everwhere

Dev-Update Oracle hat Java 20 veröffentlicht. Enthalten sind sieben JEPs aus drei Projekten. Dev-News gab es diesen Monat auch in Sachen Typescript, Docker und KI in Entwicklungsumgebungen.
Von Dirk Koller

Java 20, GPT-4, Typescript, Docker: Neue Java-Version und AI everwhere
Artikel
  1. Automobil: Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken
    Automobil
    Keine zwei Minuten, um einen Tesla Model 3 zu hacken

    Bei der Hacking-Konferenz Pwn2Own 2023 hat ein Forschungsteam keine zwei Minuten benötigt, um ein Tesla Model 3 zu hacken. Das brachte dem Team jede Menge Geld und einen neuen Tesla ein.

  2. Socket: ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen
    Socket
    ChatGPT findet Malware in NPM- und Python-Paketen

    Der Anbieter eines Sicherheitsscanners, Socket, nutzt den Chatbot von OpenAI auch zur Untersuchung von Paketen.

  3. Fiktive Szenarien und Stereotype: AfD nutzt KI-Fotos für propagandistische Zwecke
    Fiktive Szenarien und Stereotype
    AfD nutzt KI-Fotos für propagandistische Zwecke

    Politiker der Alternative für Deutschland (AfD) nutzen realistische KI-Bilder, um Stimmung zu machen. Die Bilder sind kaum von echten Fotos zu unterscheiden.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • Crucial SSD 1TB/2TB bis -43% • RAM im Preisrutsch • RTX 4090 erstmals unter 1.700€ • MindStar: iPhone 14 Pro Max 1TB 1.599€ • SSDs & Festplatten bis -60% • AOC 34" UWQHD 279€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /