Project Verona: Microsoft forscht an sicherer Infrastruktur-Sprache
Zusätzlich zur Verwendung der Programmiersprache Rust erforscht Microsoft eine eigene sichere Sprache, die für Infrastruktur genutzt werden soll. Das Project Verona soll bald Open Source sein.

Um bestimmte Klassen von Fehlern und Sicherheitslücken in Software von vornherein auszuschließen, untersucht Microsoft seit diesem Sommer offiziell die Programmiersprache Rust als Alternative zu C und C++. Künftig hinzu kommen könnte eine weitere sichere Programmiersprache von Microsoft, die insbesondere für Infrastruktur gedacht ist und in dem Project Verona entwickelt wird.
Erstmals öffentlich vorgestellt hat diese Forschungsarbeiten der Microsoft-Angestellte Matthew Parkinson in einem Vortrag. An dem Projekt beteiligt sind weitere Forscher des Cambridge Labs von Microsoft Research, des Imperial College London sowie Microsofts Program Manager für C#, Mads Torgersen.
Das Project Verona erforscht dabei ebenfalls, bisher genutzte Komponenten, die in C und C++ geschrieben sind, durch neue Techniken zu ersetzen. Der Hauptfokus liegt laut dem Vortrag dabei jedoch auf Infrastruktur und nicht auf Kernkomponenten des Betriebssystems. Zur Infrastruktur zählt Parkinson laut dem Vortrag etwa Gerätetreiber, größere Serverkomponenten wie Exchange oder ASP.NET oder auch Azure-Komponenten wie Storage, Cosmos DB oder Data Lake.
Angelehnt an Rust
Die Forschung an der neu zu erstellenden Sprache konzentriert sich dabei auf einige Konzepte, die sich so ähnlich auch in Rust finden. Dazu gehört das Unterbinden von Race Conditions durch eine entsprechende Speicherverwaltung oder auch ein neues Modell zur sicheren Umsetzung von Nebenläufigkeit. Ebenso sollen sich Altanwendungen in C und C++ in der neuen Sprache in einer Art Sandbox integrieren lassen.
Der wohl wichtigste Unterschied zu Rust selbst ist das Ownership-Modell des Project Verona. Dieses gilt bei Rust immer nur für ein einziges Objekt; das Team von Microsoft will dies aber auf eine Objektmenge erweitern, da das vor allem tatsächlich genutzte Daten besser repräsentiere.
Microsoft hat in dem Projekt bisher eine Laufzeitumgebung, einen Interpreter und eine Typenüberprüfung umgesetzt. Ein Compiler soll noch folgen. Außerdem plant das Team seine Arbeit demnächst auf Github zu veröffentlichen.
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