Project Nautilus: VMware will Container und Kubernetes für den Desktop
Der Virtualisierungsspezialist VMware arbeitet im Projekt Nautilus daran, Container und später auch die Orchestrierung Kubernetes in seinen Desktop-Produkten Fusion und Workstation anzubieten.

Moderne Anwendungsentwicklung auf Basis von Container-Technologien und dem darauf aufbauenden Kubernetes dient oft dazu, die Software schneller und leichter auf Server auszurollen. Ein weiterer Vorteil der Technik ist aber auch, dass so erstellte Software auf dem Rechner der Entwickler in exakt der gleichen Umgebung läuft wie auf dem Server. Die Virtualisierungsspezialisten von VMware wollen dies offenbar ausnutzen und integrieren dafür Container-Technik in ihre Desktop-Produkte.
Wie das Unternehmen in seinem Blog für die MacOS-Software Fusion ankündigt, arbeitet das Team bereits seit zwei Jahren unter dem Codename Project Nautilus daran, Container in Fusion zu integrieren. Mit der aktuellen Tech-Vorschau auf VMware Fusion sei dies nun auch erstmals öffentlich nutzbar. In der zunächst verfügbaren Vorschau sorgt dies dafür, dass MacOS-Nutzer OCI-kompatible Container auf ihrem Gerät ausführen können.
Dies sei aber erst der Anfang der Arbeiten, versichern die Entwickler. Denn laut der Ankündigung plant das Team künftig auch vollständige Kubernetes-Cluster auf dem Desktop ausführen zu können. Um das zu ermöglichen, greifen die Entwickler von VMware auf viele Open-Source-Projekte zurück, wie etwa Runc, Containerd, Cri-O und natürlich Kubernetes selbst. Ziel sei eine erstklassige Unterstützung der Containertechnologie in Fusion für MacOS sowie Workstation für Windows und Linux.
Mini-VMs als Container-Host
Bisher unterstützt der Hersteller mit diesen Produkten nur den Betrieb klassischer virtueller Maschinen (VM). Die Arbeiten zur Unterstützung der Container-Technik auf dem Desktop basiert dabei auf Neuerungen aus dem Server-Produkt Vsphere. VMware nutzt für die Container demnach selbst speziell angepasste virtuelle Maschinen, die einen nur sehr kleinen Linux-Kernel nutzen. Dieser soll gerade groß genug sei, um Container ausführen zu können.
VMware nennt dies PodVMs oder auch Native Pods, offenbar in Anlehnung an die Kubernetes Pods. Allerdings bekommt bei VMware jeder Container einen einzelnen Pod. Der Rückgriff auf minimale VMs für Container ist dabei prinzipiell nicht neu. Dies wird etwa bereits von den Kata Containern zur Isolierung genutzt, Amazon nutzt mit Firecracker eine ähnliche Technik, das Linux-Werkzeug Qemu setzt auf MicroVMs für Container und auch Microsoft nutzt eine sehr kleine VM für das Windows Subsystem für Linux (WSL 2).
Erste Tests mit der neuen Technik können Interessierte mit der Vorschauversion für Fusion durchführen. Die Ankündigung listet dabei bereits einige kleine Beispiele. Weitere Details liefert die Dokumentation, die sich nun auf Github befindet. Dort sollen Nutzer künftig auch Fehler an die Entwickler melden können.
Mit seiner Integration der Container-Technik in erfolgreiche und weit verbreitete Desktop-Produkte bietet VMware damit künftig wohl eine direkte Konkurrenz zum Rest des Docker-Unternehmen, das einst die Container-Technik groß gemacht hat und sein Angebot nun ebenfalls auf Desktop-Angebote fokussiert.
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Ich kann docker auf Windows, Mac und Linux installieren. Gleiches mit Minikube. Wo ist...
Aber das auf dem Bild ist doch wohl ein Ammonit und kein Nautilus, oder? ;-) ...man...