Project Kuiper: US-Behörde genehmigt Amazons Satellitenkonstellation

Amazon will künftig auch Satelliteninternet anbieten. Viele Skandinavier müssen sich aber einen anderen Provider suchen.

Artikel veröffentlicht am ,
Kommunikationssatellit im All (Symbolbild): kein Satelliteninternet nördlich von Kopenhagen
Kommunikationssatellit im All (Symbolbild): kein Satelliteninternet nördlich von Kopenhagen (Bild: Esa)

Amazon darf eine eigene Konstellation im All aufbauen, um Internetdienste per Satellit anzubieten. Die US-Regulierungsbehörde Federal Communications Commission (FCC) hat das Projekt Kuiper des Internetkonzerns genehmigt.

Amazon hatte es im vergangenen Jahr angekündigt. Die Konstellation soll aus 3.236 Satelliten in unterschiedlichen Umlaufbahnen bestehen: Der höchste Orbit ist in 630 Kilometern Höhe; dort will Amazon 1.156 Satelliten stationieren. 20 Kilometer niedriger sollen 1.296 Satelliten kreisen. Der niedrigste Orbit befindet sich bei 590 Kilometern. Dort werden 784 Satelliten ausgesetzt.

Dieses Vorhaben hat die FCC genehmigt. Die erste Hälfte der Satelliten muss demnach bis zum 30. Juli 2026 im Orbit sei. Für die zweite Hälfte hat Amazon dann noch einmal drei Jahre Zeit.

SpaceX plant ersten Test für seine Konstellation

Wie SpaceX will auch Amazon mit den Satelliten Internet in entlegene Gegenden bringen. Der Konkurrent ist aber schon weiter: SpaceX hat bereits knapp 500 Satelliten im Orbit. Ein Betatest für den Dienst Starlink soll im Sommer starten. SpaceX plant insgesamt mit 12.000 Satelliten in der vollständigen Ausbaustufe, hat aber bereits bei der FCC beantragt, 30.000 weitere Satelliten in die Erdumlaufbahn zu schießen.

Amazons Kuiper-Satelliten werden den Bereich zwischen 56 Grad nördlicher und 56 Grad südlicher Breite abdecken. Für die Südhalbkugel reicht das: Auf 56 Grad Süd liegt die Hornos-Insel, also Kap Hoorn. Südlich davon ist nur noch die Antarktis. Der 56. nördliche Breitengrad verläuft nördlich von Edinburgh, der dänischen Insel Seeland und der russischen Hauptstadt Moskau. Große Bereiche Eurasiens und Nordamerikas, unter anderem weite Teile Skandinaviens und den US-Bundesstaat Alaska, deckt die Konstellation nicht ab.

Experten kritisieren Megakonstellationen

Die Megakonstellationen aus mehreren Tausend Satelliten haben auch viele Kritiker: Amateur- und Profisterngucker beklagen, dass die Satelliten das Bild des Nachthimmels verändern. Satelliten, die das Sonnenlicht reflektieren, stören die Sensoren der Teleskope auf der Erde und erschweren so die astronomische Himmelsbeobachtung.

Zudem tragen sie zum Problem mit Weltraummüll bei. Gerade hat Amazon offensichtlich noch Nachholbedarf: Die FCC hat den Internetkonzern aufgefordert, sein Konzept für die Entsorgung ausgedienter Satelliten zu konkretisieren. Bisher gibt es dafür nur einen vorläufigen Plan.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Herbwart 10. Aug 2020

30 Jahre können Sie vergessen. Die Satelliten dort sind mit über 25.000 km/h unterwegs...

Herbwart 10. Aug 2020

Die Sache wird noch viel schlimmer enden, als in dem Film Wall-E. Während derzeit viele...

AllDayPiano 01. Aug 2020

Man schafft ja nichtmal ein Atomabkommen einzuhalten. Abgesehen davon wird das ein...

Peter V. 01. Aug 2020

Deswegen gehört ein Konzept dazu, die wieder aus dem Orbit zu bringen. Ist auch kein...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Direkte-E-Fuel-Produktion  
Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss

Der Sportwagenhersteller will künftig E-Fuels direkt im Fahrzeug produzieren. Dazu übernimmt Porsche das strauchelnde Start-up Sono Motors.
Ein Bericht von Friedhelm Greis

Direkte-E-Fuel-Produktion: Porsches Masterplan hinter dem Verbrennerkompromiss
Artikel
  1. BrouwUnie: Tesla verkauft Giga Bier zu einem stolzen Preis
    BrouwUnie
    Tesla verkauft Giga Bier zu einem stolzen Preis

    Tesla hat, wie von Elon Musk versprochen, nun eine eigene Biermarke im Angebot und verkauft drei Flaschen für knapp 90 Euro.

  2. Google: Ursache für Acropalypse-Lücke in Android seit Jahren bekannt
    Google
    Ursache für Acropalypse-Lücke in Android seit Jahren bekannt

    Eine wohl undokumentierte API-Änderung führte zu der Acropalypse-Sicherheitslücke. Das Problem dabei ist Google schon früh gemeldet worden.

  3. Sprachmodelle: Warum ChatGPT so erfolgreich ist
    Sprachmodelle
    Warum ChatGPT so erfolgreich ist

    KI-Insider Wie erklärt sich der Erfolg von ChatGPT, obwohl es nur eines von vielen Sprachmodellen und leistungsstarken KI-Systemen ist? Drei Faktoren sind ausschlaggebend.
    Von Thilo Hagendorff

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • ASUS VG27AQ1A QHD/170 Hz 269€ • Crucial P3 Plus 1 TB 60,98€ • ViewSonic VX3218-PC-MHDJ FHD/165 Hz 227,89€ • MindStar: be quiet! Pure Base 600 79€ • Alternate: Corsair Vengeance RGB 64-GB-Kit DDR5-6000 276,89€ und Weekend Sale • Elex II 12,99€ • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /