Project Gameface: Google stellt Gesichtsmaus vor
Mit Googles Project Gameface lassen sich Mauseingaben am PC mit Gesichtsbewegungen vornehmen – beispielsweise für Nutzer mit körperlichen Einschränkungen.

Google hat zeitgleich zur Google I/O sein neues Open-Source-Projekt Gameface vorgestellt. Mit Gameface können Computernutzer, die unter körperlichen Einschränkungen leiden, Mauseingaben ohne eine Maus vornehmen. Stattdessen verwenden Nutzer Gesichtsbewegungen, die die Richtung des Mauszeigers sowie die Klickeingaben steuern.
Gameface verwendet Google zufolge künstliche Intelligenz, um die Gesichtsausdrücke zu interpretieren. Nutzer benötigen außer der Software selbst keine spezielle Hardware, eine Webcam reicht aus. Diese erkennt die Bewegungen des Kopfes und ein Netz aus 468 Punkten, das virtuell auf das Gesicht projiziert wird.
Über dieses Netz können eine Reihe von Bewegungen erkannt werden: das Öffnen des Mundes, Lächeln, Augenbewegungen nach links, rechts und oben sowie das Heben der beiden Augenbrauen. Mit den Kopfbewegungen kann der Mauszeiger gesteuert werden, mit den Gesichtsbewegungen Dinge wie der Mausklick, Scrolling oder auch die Aktivierung einer Bildschirmtastatur. Auch kann der Cursor mit einer Geste wieder zentriert werden.
Teures Spezialzubehör soll nicht mehr nötig sein
Auf diese Weise sollen körperlich eingeschränkte Menschen ohne teures Spezialzubehör einen Computer bedienen können. Entwickelt hat Google Gameface in Zusammenarbeit mit dem Gamer Lance Carr, der unter Muskeldystrophie leidet. Die Krankheit führt dazu, dass sich das Muskelgewebe im Laufe des Lebens abbaut. Carr kann noch sein Gesicht bewegen, seinen restlichen Körper aber nicht.
Carrs Haus mit seinem Spezial-Gaming-Setup brannte im Jahr 2021 ab und er konnte in der Folge nicht mehr spielen. Carr hatte zuvor eine teure, spezielle Maus verwendet, die seine Gesichtsbewegungen erfasste.
Gameface kann kostenlos über Github heruntergeladen werden.
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