Faire Konditionen für Gründer

Wirtschaftswoche: Sie betonen auch gern die faire Zusammenarbeit - was machen sie da anders?

Heinemann: Wir beteiligen Mitarbeiter in nennenswertem Umfang und komplett transparent am Gesamterfolg. Das Knowhow der Mitarbeiter ist unser wichtigstes Kapital. Wir fänden es toll, wenn sie für fünf bis zehn Jahre bei Project A wären. Da soll niemand böse Überraschungen erleben. Auch die Konditionen, die wir Gründern gewähren, sind im Vergleich zu anderen sehr fair. Es gibt eine Reihe von Investoren, die nur kleine Summen investieren und dafür einen relativ großen Unternehmensanteil wollen. Wir investieren im ersten Schritt eigentlich immer mindestens 750.000 Euro, häufig auch bis zu 1,5 Millionen, um direkt von Beginn an eine professionell arbeitende Struktur zu ermöglichen. Die Gründer haben trotzdem noch einen substantiellen Anteil an dem Business. Das empfinden wir als ziemlich fair. Und es gibt sicher auch ein paar Details in der Vertragsgestaltung, wo wir fairer sind als andere.

Wirtschaftswoche: Wie sehr sehen sie Rocket als geschäftliche Konkurrenz?

Heinemann: Rocket hat mit 750 Millionen Dollar 2012 vermutlich deutlich mehr Geld für die Portfolio-Unternehmen gesammelt als alle anderen deutschen Spieler zusammen. Die spielen in einer anderen Liga. Das mag sich mit der Zeit ändern. Aber derzeit haben wir nur sehr überschaubare Überschneidungen bei unseren Projekten.

Wirtschaftswoche: Aber Sie investieren gerade beide in Brasilien.

Heinemann: Ja, aber auch da gibt es kaum Überschneidungen. Aber natürlich ist Brasilien der interessanteste amerikanische Markt außerhalb der USA. Da gibt es die Fantasie eines Emerging Market, aber gleichzeitig schon substantielle Umsätze. Daher haben wir Nu3, unseren Onlinehandel mit Nahrungsergänzungsmitteln, unter dem Namen Natue nach Brasilien gebracht. Auch andere Modelle, die hier gut funktionieren, werden wir nach Brasilien bringen. Aber wir werden noch einen weiteren geografischen Schwerpunkt außerhalb Europas besetzen.

Wirtschaftswoche: In Deutschland gibt es immer mehr Investoren und Inkubatoren, wird da der Wettbewerb um die besten Mitarbeiter und Gründer härter?

Heinemann: Es gibt immer noch zu wenige Investoren, bei den Inkubatoren gibt es dagegen in der Tat ein wenig Wildwuchs. Ein Inkubator oder Company Builder hat keine Daseinsberechtigung, wenn er nicht Zugang zu überlegenem Knowhow, Zugang zu Kapital oder zu Systemen bietet. Man muss sich zum Teil schon fragen, inwieweit das gegeben ist. Und das hilft dem Konstrukt Inkubator natürlich nicht.

Wirtschaftswoche: Ist frisches Kapital für Project A derzeit ein Thema? Zuletzt wurde über einen Einstieg von Springer spekuliert.

Heinemann: Wir sprechen mit einigen Interessenten, und wenn es strategisch passt, machen wir das. Es muss aber nicht sein, da wir mit Otto über einen finanzstarken Partner verfügen. Unabhängig davon suchen wir kontinuierlich Co-Investoren für einzelne Projekte.

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