Programmierung: Plan für schnelleres Python führt zu ersten Erfolgen
Ein Team von Kernentwicklern arbeitet an der Beschleunigung von Python. Die kommende Version 3.11 soll erste Erfolge zeigen.

Die Programmiersprache Python wird oft als einfach zu erlernen beschrieben, mitunter wird ihre Ausführung aber auch als zu langsam kritisiert. Ein auf Jahre angelegtes Projekt soll das ändern und Python massiv beschleunigen. Mit der kommenden Version 3.11 sollen die ersten Erfolge dieser Arbeiten bei den Nutzern ankommen, wie die Python Software Foundation (PSF) in ihrem Blog schreibt.
Demnach soll Python 3.11 im Schnitt 25 Prozent schneller sein als die Version 3.10, wie Benchmarks mit der aktuellen Beta von Version 3.11 zeigen. Je nach konkreter Aufgabe könnte die Beschleunigung zwischen 10 und 60 Prozent liegen, wie es in der Dokumentation heißt. Die PSF bezeichnet dies als "phänomenalen Erfolg". Details dazu hat der an den Arbeiten beteiligte Entwickler Mark Shannon auf dem diesjährigen Python Language Summit zusammengefasst.
Bereits vor etwa einem Jahr kündigte Guido van Rossum, der Begründer der Sprache Python, an, die Geschwindigkeit der Sprache verdoppeln zu wollen. Daran arbeitet van Rossum gemeinsam mit den Python-Entwicklern Eric Snow und Mark Shannon mit Unterstützung von Microsoft. Auch Bloomberg finanziere die Arbeiten zusätzlich, teilt die PSF nun mit.
Die Geschwindigkeit der Standardimplementierung von Python, CPython, stand bisher nicht unbedingt im Fokus der Entwickler. Wohl auch deshalb gibt es einige Projekte wie Pypy oder den von Facebook vorgestellten internen CPython-Fork, die das ändern wollen.
Arbeiten an Interpreter und JIT
Der Großteil der für Version 3.11 umgesetzten Verbesserungen ist laut der Ankündigung auf einen speziellen "adaptiven Interpreter" (PEP 659) zurückzuführen, den Shannon und sein Team erstellt haben. Zur Funktionsweise heißt es: "Wenn sich eine Gelegenheit bietet, kann ein Bytecode 'beschleunigt' werden: Das bedeutet, dass ein langsamer Bytecode, der viele Dinge tun kann, vom Interpreter durch einen spezialisierteren Bytecode ersetzt wird, der sehr gut in einer bestimmten Sache ist." Noch seien hier aber nicht alle möglichen Optimierungen umgesetzt.
Shannon weist außerdem darauf hin, dass die Beteiligten weiterhin die Umsetzung eines JIT-Compilers für CPython in Erwägung ziehen. Damit sei wohl aber frühestens mit Python 3.13 zu rechnen, da es zuvor noch einige weitere und vor allem einfacher umsetzbare Ideen gebe, heißt es in dem PSF-Blog.
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