Programmiersprache: Rust könnte noch dieses Jahr im Linux-Kernel landen
Linux-Gründer Linus Torvalds gibt sich vorsichtig optimistisch in Bezug auf die Aufnahme von Rust im Linux-Kernel.

Die Programmiersprache Rust sowie die dafür umgesetzte Infrastruktur könnte schon bald im Linux-Kernel landen, möglicherweise sogar schon im nächten Major Release. Das berichtet das Magazin ZDNet unter Berufung auf Linux-Gründer und Chefentwickler Linus Torvalds, der letztlich auch die Entscheidung über das Einpflegen des Codes trifft. Torvalds sagte dies demnach im Gespräch mit dem langjährigen Open-Source-Weggefährten Dirk Hohndel auf dem Open Source Summit, der derzeit in Austin im US-Bundesstaat Texas stattfindet.
Auf Rust angesprochen, sagte Torvalds darüber hinaus: "Es gibt echte technische Gründe wie die Speichersicherheit, warum es gut ist, Rust in den Kernel zu bekommen. Und die Leute haben viel daran gearbeitet. Also hoffe ich wirklich, dass es funktioniert." Torvalds selbst versucht aber auch, die an Rust im Linux-Kernel geknüpften Erwartungen etwas zu dämpfen, und sagte: "Es wird mit sehr kleinen und sehr spezifischen Teilen des Kernels beginnen. Wir schreiben nicht den gesamten Kernel in Rust neu."
Diskussionen zur möglichen Umsetzung von Rust im Linux-Kernel als alternative Sprache zu dem bisher genutzten C reichen einige Jahre zurück. Einen konkreten technischen Austausch dazu gibt es seit etwa zwei Jahren. Bereits damals signalisierte Torvalds, keine grundsätzlichen Einwände zu haben. Seit rund einem Jahr finanziert Google den Hauptentwickler des Projekts für Rust im Kernel.
In der bisherigen Entwicklung hat das Projekt bereits viele Hürden genommen und zahlreiche Neuerungen eingeführt. Zuletzt sind Async-Unterstützung und wichtiger Netzwerk-Code hinzugekommen. Sollte Torvalds mit seiner Einschätzung Recht behalten, dürfte der Rust-Code vermutlich bereits Anfang August von ihm selbst in den Hauptzweig des Linux-Kernel eingepflegt werden. Eine stabile Veröffentlichung könnte dann Anfang Oktober mit Linux-Version 5.20 erfolgen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Kommentieren