Programmiersprache: Rust-Frontend kommt offiziell in die GCC

Das GCC Steering Committee hat das Rust Frontend, auch bekannt als GCC Rust, für die Aufnahme in die Compiler-Sammlung GCC akzeptiert(öffnet im neuen Fenster) . Eine vorläufige Beta-Version von GCC Rust soll in GCC 13 als Nicht-Standardsprache aufgenommen werden, teilt das für die Compiler-Sammlung zuständige Führungsgremium mit. Zusätzlich zu dem auf dem LLVM-Compilerbaukasten aufbauenden Standardcompiler Rustc erhält die Sprache damit eine weitere offizielle Umsetzung.
Der Entwickler Philip Herron arbeitet nach eigenen Angaben seit November 2020 in Vollzeit am Rust-Frontend für GCC. Finanziert wird die Stelle von den Unternehmen Open Source Security und Embecosm. Mit der nun akzeptierten Aufnahme kommt der Entwickler seinem ursprünglichen Zeitplan nahe, bis November 2022 eine vorzeigbare Version fertig zu haben. Vorgestellt hatte Herron diese Pläne erst vor wenigen Wochen , zusammen mit der Bitte um die Aufnahme in die GCC.
Den Anstoß für das Rust-Projekt in GCC gab Brad Spengler vom Unternehmen Open Source Security. Spengler ist durch Entwicklungen am Linux-Patch Grsecurity bekannt. Die Idee, ein GCC-Frontend für Rust zu entwickeln, sei entstanden, weil die Kernel-Entwickler zunächst noch einige Einwände gegen den Rust-Support im Linux-Kernel hatten. Immerhin werde dafür bisher Rustc und LLVM zum Kompilieren genutzt, der Kernel setze aber maßgeblich auf GCC, wie es damals hieß.
Um diese Hürde zu überwinden, wurde dazu aufgerufen, ein Frontend für GCC zu entwickeln. Die offizielle Aufnahme in GCC könnte künftig große Auswirkungen auf die Nutzung von Rust im Linux-Kernel haben. So dürfte dies dazu führen, dass auch jene Nutzer des Kernels, die aus unterschiedlichen Gründen bisher LLVM nicht einsetzen konnten, trotzdem den Rust-Code verwenden können. Auch der Plattformsupport der Programmiersprache könnte mit Rust GCC wachsen.