Auf die Schule ist anscheinend kein Verlass mehr
In jedem Fall sollten Eltern ihren Kindern nicht wahllos ein Spiel herunterladen, empfiehlt Hofmann. Außerdem sollten sie sich vorher selbst genau anschauen, wie die Spiele funktionieren: "Als Elternteil muss man die Spiele auch selbst mal gespielt haben, dann merkt man relativ schnell, welche Stellen frustrierend sind und wo die Kinder genervt aufgeben könnten." Im Zweifelsfall könnten Eltern ihre Spiele auch dem Informatiklehrer oder der Informatiklehrerin an der Schule zeigen und ihn oder sie um eine Einschätzung bitten.
Patricia Cammarata würde das nicht unbedingt tun. Die dreifache Mutter ist IT-Projektleiterin und ihr Urteil über den Informatikunterricht an Schulen fällt sehr negativ aus: "Das sind Windows-Produktschulungen." Anstatt eines vernünftigen Umgangs mit dem Computer lernten Kinder dort kaum etwas, höchstens eben die Arbeit mit Excel und Co., so die Meinung der Computerfachfrau. Einer ihrer Söhne habe einmal als Hausaufgabe ein Bild mit Paint malen müssen.
Auch die interaktiven Lernspiele, die in der Schule genutzt werden, seien für die Kinder demotivierend, weil sie veraltet seien: "Oft sind die Haushalte technisch schon viel besser ausgestattet, da gibt es Tablets und Konsolen."
Wissen, wie man Probleme löst
Bei ihren eigenen Kindern hat Cammarata gemischte Erfahrungen mit Apps und Spielen gemacht, auch mit Spielen, die ein ähnliches Prinzip verfolgen wie Human Ressource Machine. Ihr Fazit: "Es darf sich nicht danach anfühlen, dass Mama eine Idee hat, die dann fast wie Schule ist." Ganz ohne Anleitung durch technikaffine Menschen oder Menschen mit Programmiererfahrung sei es ohnehin schwierig, Kindern Programmieren beizubringen. Da helfen auch keine Apps, glaubt Cammarata.
Die IT-Spezialistin findet es wie viele andere Eltern aber wichtig, dass ihre Kinder lernen, wie Computerprogramme funktionieren. Das helfe, digitale Mündigkeit zu erlangen und "Meta-Fähigkeiten" zu entwickeln - also Problemlösefähigkeiten jenseits der Informatik. Zu verstehen, wie ein Computer funktioniere, helfe außerdem, grundlegende Wirkmechanismen in technischen Geräten zu begreifen. Zudem mache es Kinder selbstbewusst, wenn sie wüssten, wie sie Probleme angehen könnten.
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Keines der Spiele überzeugt komplett | Lieber Programmierworkshops als Apps |
Die beste Basis fuer Softwareentwicklung wurde meiner Meinung nach schon vor 100 Jahren...
+1 Das sind diese Menschen, die auch immer nur an sich denken und nicht die Zusammenhänge...
Viele haben einfach auch kein Interesse und wollen lieber wo ein Loch rein Bohren oder...
Und gerade im Bereich Informatik möchte man dann gleich programmieren? Das ist so, als...
Die bisher erfolgreichsten Programmier-"Spiele" die ich kenne, im Sinne von...