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Produktentwicklung: Apples Geheimhaltung führt zu Burnout und Streit

Die dunkle Seite von Apples geheimer Produktentwicklung sollen Burnouts und Feindschaften unter Beschäftigten sein. Apple musste ein anderes System finden.
/ Achim Sawall
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Apple Senior Vice President Marketing, Phil Schiller, kündigte die Airpods am 7. September 2016 an. (Bild: Stephen Lam/Getty Images)
Apple Senior Vice President Marketing, Phil Schiller, kündigte die Airpods am 7. September 2016 an. Bild: Stephen Lam/Getty Images

Die strikte Geheimhaltung bei der Produktentwicklung von Apple führe zu Frustrationen bis zum Burnout bei Entwicklern und ersticke Innovation. Das erklärte der frühere Apple Human Ressource Business Partner Chris Deaver in einem Beitrag des Onlinemagazins Fast Company(öffnet im neuen Fenster) . Deaver war von 2015 bis 2019 bei Apple.

Die Geheimhaltung habe zur Folge, dass Entwickler nicht wüssten, mit wem sie über ihre Arbeit sprechen könnten. "Wie gehe ich vor? Wenn ich Informationen nur mit bestimmten Personen teilen kann, woher weiß ich, mit wem und wann? Ich möchte nicht am Ende gefeuert werden oder im Gefängnis landen." Diese Fragen tauchten immer wieder bei neuen Beschäftigten auf, berichtete Deaver. Durch den Druck komme es sogar zu Feindschaften zwischen Mitgliedern verschiedener Teams.

Gruppen arbeiteten monatelang in Silos an Innovationen wie den Airpods, um schließlich kurz vor dem Start zusammenzukommen. Dann seien fünf- oder sechsstündige tägliche Meetings erforderlich, was zu enormen Reibungen und Burnout führe.

Geheimer Braintrust bei Kameras

Deaver äußerte zugleich Verständnis für die Geheimhaltung, wodurch selbst beim Launch neuer innovativer Produkte nur wenige Beschäftigte von der Entwicklung wussten. Dadurch seien die Kunden immer "begeistert und überrascht" .

Er und andere Manager in seinem Bereich fanden heraus, dass es im Bereich Kameraentwicklung einen geheimen Braintrust gegeben habe, wobei eine Gruppe Gleichgesinnter das Fortkommen aller förderte und absicherte. "Dort wurde Offenheit in einem geschlossenen System praktiziert" , erklärte Deaver. Ein Austausch zwischen den Teamleitern von Hardware, Software, Design und Management habe stattgefunden. Dieses System wurde später Together Different genannt und bei der Entwicklung der Airpods Pro gezielt angewendet. Auch andere Produkte wie Apple Watch, Powerbeats Pro, Macbook und weitere iPhones seien so entstanden.


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