Fahren mit dem Nio EL7
Während der etwa zweistündigen Testfahrt, ausschließlich in der Stadt, konnten wir uns nur einen oberflächlichen Eindruck von dem Fahrverhalten verschaffen. Mit seinem Gewicht von 2,3 Tonnen und einem niedrigen Schwerpunkt liegt das Fahrzeug gut auf der Straße.
Den Antriebsstrang hat Nio vom ET7 übernommen. Der Allradantrieb hat eine Leistung von 480 Kilowatt, wobei an der Vorderachse ein 180 Kilowatt starker Motor sitzt und an der Hinterachse einer mit 300 Kilowatt. Beschleunigung und Höchstgeschwindigkeit ließen sich in der Stadt nicht testen. Die vom Hersteller angegebenen Werte – knapp 4 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und 200 km/h Höchstgeschwindigkeit – sind identisch wie bei der Limousine. Der Verbrauch lag bei über 20 Kilowattstunden pro 100 Kilometer.
Im Stadtverkehr erweist sich der Tempomat wieder einmal als ideales Instrument für die Stressreduktion: Einmal aktiviert, fährt der ET7 gemütlich hinter dem Vorderfahrzeug hinterher, bremst wie dieses, wenn die Ampel auf Rot springt, und fährt auch wieder an, wenn es sich bei Grün in Bewegung setzt.
In der Frontscheibe erscheint ein Head-up-Display
Unterstützung bietet auch das Head-up-Display in der Frontscheibe. Sonst gibt es hinter dem Lenkrad eine digitale Instrumentenanzeige, die neben Daten wie Geschwindigkeit, Verkehrszeichen oder verbliebener Reichweite auch verlässlich andere Verkehrsteilnehmer anzeigt, seien sie nun auf zwei oder vier Rädern oder zu Fuß unterwegs.
Praktisch beim Rangieren in engen Straßen sind auch die Kamerasysteme, die auf dem Display ein Bild des Fahrzeugs aus der Vogelperspektive anzeigen. Wenn der Abstand zu einem Hindernis ganz knapp wird, wird die Entfernung in Zentimetern eingeblendet. Kameras und andere Sensoren sitzen unter anderem unter den für Nio charakteristischen drei Wölbungen über der Frontscheibe.
Die Verkehrszeichenerkennung ist – wie so oft – nicht immer zuverlässig. Wir bekamen beispielsweise einmal in einer Tempo-30-Zone eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h angezeigt. Kollegen berichteten nach ihrer Testfahrt, dass das System 30 km/h angab, wo 50 km/h erlaubt waren.
Darauf angesprochen, sagte Ralph Kranz, Deutschland-Chef von Nio, dass daran ebenso wie an einer Ampelerkennung gearbeitet werde, auch auf Wunsch der Community. Die nimmt Nio nach eigenen Angaben ernst: Über die App könnten Kritik oder Wünsche geäußert werden. Nio bemühe sich, diese dann über eines der regelmäßig erfolgenden Softwareupdates umzusetzen.
Als Beispiel nannte Kranz das Blinkergeräusch, an dem sich viele gestört hatten. Das sei geändert worden. Nutzer in Norwegen hatten sich eine Möglichkeit gewünscht, den Akku zum Laden vorzuheizen, ohne für den Weg zur Ladesäule das Navigationssystem aktivieren zu müssen. Diese Funktion sei dann in einer folgenden Softwareversion implementiert worden.
Der Nio lädt eher langsam
Wir brauchten die Funktion nicht – bei der kurzen Fahrt war Laden nicht notwendig. Die Ladeleistung des ET7 ist aber nicht so hoch: Der kleinere der beiden Akkus lädt mit maximal 140 Kilowatt, der größere sogar nur mit 126 Kilowatt.
Nio setzt hier ganz klar auf sein Tauschsystem: An einer der Swap Stations wird der ein leerer Akku in nicht einmal 5 Minuten gegen einen vollen ausgetauscht. Allerdings gibt es davon derzeit nur drei in Deutschland – in Zusmarshausen in Bayern, in Hilden in Nordrhein-Westfalen und in Berlin, wobei Letztere noch nicht einsatzbereit ist. Weitere sollen im Laufe des Jahres eingerichtet werden.
Vorbild ist sicher Tesla. Für den US-Hersteller war der Aufbau eines eigenen Ladenetzes ein großer Erfolgsfaktor – allerdings zu einer Zeit, in der es nur wenige Ladesäulen gab. Um Käufer zum Umstieg auf eine unbekannte Marke zu bewegen, müsste der Ausbau der Swap-Infrastruktur schnell vorangehen. Ein hemmender Faktor sind hier die Behörden, die die nötigen Genehmigungen erteilen müssen.
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Eben. ich finde es schon lustig wie hier Leute Fahrzeuge aus komplett unterschiedlichen...
Kann ich aktuell nicht beurteilen, weil ich jetzt schon ein paar Jahre nicht mehr in...
Ich sage ja nicht mal, dass NIO, BYD, Ora und Co. schlecht sind, ich sage nur, sie kosten...
Wo liegt das das Problem bei Stoff und Leder? Beides schon mit Sitz Lüftung gesehen.
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