Drive Pilot lässt einfädeln
So ist der Staupilot in der Lage, andere Fahrzeuge in die eigene Spur einfädeln zu lassen. Ein normaler Stauassistent fährt hingegen stur dem vorausfahrenden Fahrzeug hinterher und hält den Abstand möglichst gleich. Der Drive Pilot wertet für das Einfädeln jedoch nicht den Blinker des anderen Fahrzeugs aus, sondern dessen Fahrverhalten.
Zudem war der Mercedes-Staupilot bei der Probefahrt in der Lage, einem Pannenfahrzeug, das in die eigene Spur hineinragte, innerhalb der eigenen Spur auszuweichen. Die neue UN-ECE-Regelung erlaubt für den Staupiloten noch keinen Spurwechsel, um beispielsweise ein Fahrzeug zu überholen.
Kein Spurwechsel erlaubt
Ebenfalls wurde in Immendingen demonstriert, wie das System schnell eine Bremsung einleitet, wenn ein vorausfahrendes Fahrzeug plötzlich einem parkenden Auto ausweichen muss. In dieser Situation müsste allerdings der Fahrer selbst wieder das Steuer übernehmen, um das parkende Auto zu umfahren. Für hoch- oder vollautomatisierte Überholfunktionen müssten zunächst nationale oder internationale Verkehrsregelungen geändert werden. Dazu bereitet die Bundesregierung bereits ein neues Gesetz vor.
Im Display des Armaturenbretts ist der neue Modus ebenfalls zu erkennen. Das vorausfahrende Fahrzeug ist mit einem großen "A" gekennzeichnet. Auch die übrigen detektierten Autos oder Lkw werden angezeigt. Löst sich der Stau auf und der Vorausfahrer entfernt sich wie eine Art Safety Car aus dem Sensorbereich, muss der Fahrer wieder innerhalb von zehn Sekunden das Steuer übernehmen. Falls nicht, wird ein Nothalt auf der Spur eingeleitet.
Fahrer wird von Kameras überwacht
Ein solcher Nothalt erfolgt auch dann, wenn der Fahrer nicht in der Lage ist, innerhalb von zehn Sekunden das Lenkrad zu übernehmen. Um die Übernahmefähigkeit sicherzustellen, beobachten die zwei Infrarotkameras des Fahrer-Displays und eine 3D-Laserkamera in der Dachbedienungseinheit die Bewegung von Kopf und Augenlidern. Die Infrarotkameras werden zudem für das neue Augmented-Reality-Head-up-Display verwendet, für die Sekundenschlafwarnung und für die Messung des Augenabstands für die 3D-Anzeige des Displays. Fälle wie in Kanada, wo ein Tesla-Fahrer während des Fahrens ein Nickerchen machte, sollen mit dem Drive Pilot nicht vorkommen.
Eine Internetverbindung ist für das System nicht erforderlich. Da der Drive Pilot ohnehin nur im Stau aktiviert werden kann, sind typische Anwendungen für vernetztes Fahren irrelevant. Dazu zählen beispielsweise die Warnung vor einem unerwarteten Stauende oder einem Unfall. Daher soll das System nur dann nicht zur Verfügung stehen, wenn in Tunneln keine Positionierung möglich ist. Auch vor Baustellen soll der Fahrer das Steuer übernehmen.
Noch gibt es für den Staupiloten keine serienmäßige Straßenzulassung. Die Probefahrt war daher nur auf dem Testgelände möglich, unter Aufsicht eines Mercedes-Entwicklers. Der Stau auf dem dreispurigen Oval wurde von anderen Fahrern nach Bedarf simuliert. Selbst ein echtes Einsatzfahrzeug durfte nicht fehlen. Allerdings hat das Beispiel Audi gezeigt, dass ein weit entwickeltes und vollmundig angekündigtes System am Ende doch nicht in die Praxis umgesetzt wurde.
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Probefahrt mit Drive Pilot: Mercedes steuert in die Zukunft | Was macht Mercedes anders als die Konkurrenz? |
Naaajaaa. Vernetztes Fahren und GPS ist schon ne andere Sache. Außerdem funktioniert...
Stimmt, ist schließlich genau dasselbe. Ein Infotainment-System, das man täglich nutzt...
Alter Falter! Was man in diesem alles für B******t lesen muss. Hier leben anscheinend...
Bei Audi gibt es sowas schon. Funktioniert allerdings nur in Städten, deren Ampeln...