Nicht weniger als ein geschrumpfter EQS
Anders als beispielsweise mit dem Tesla Model Y, dessen aus China importierte Exemplare durch ein sehr hart abgestimmtes Fahrwerk auffielen. Bei den in Grünheide hergestellten Modellen soll das nicht mehr der Fall sein.
Typisch für ein Elektroauto ist auch beim EQE der niedrige Geräuschpegel im Innenraum. "Die hochfrequenten Anteile des Windgeräusches konnten auch beim EQE durch verbesserte Dichtungen an den Türgriffen, der Scheibenhalterung und an den Außenspiegeln reduziert werden. Besondere Aufmerksamkeit schenkten die Aeroakustiker den Abdichtungen der Übergänge zwischen den sechs Seitenscheiben", schreibt Mercedes. Das hochfrequente Fiepen, das uns beim Frontmotor des EQA gestört hat, ist nicht zu vernehmen.
Gegen einen Einsatz als Taxi spricht beim EQE eigentlich nur die Tatsache, dass Lademöglichkeiten für viele Fahrer in der Stadt teilweise noch rar sind. Das gilt vor allem für Schnelllader. Der Taxi- und Mietwagenverband sagte dazu: "Primär ist für die Taxibranche in Deutschland die flächendeckende Verfügbarkeit von Ladesäulen und der Infrastruktur in Form von Tankstellen für Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb sowie die notwendige Preissicherheit ausschlaggebend. Hier ist Deutschland noch ein wirkliches Entwicklungsland, in dem die Verkehrspolitik die Prioritäten erst einmal richtig setzen muss."
Wenig Konkurrenz bei Business-Limousinen
Wobei: Wenn Mercedes den EQS-SUV als Siebensitzer anbietet, würde dieser durchaus den künftigen Taxi-Kriterien des Unternehmens entsprechen. Ob der geplante EQE-SUV mit einer dritten Sitzreihe auf den Markt kommt, ist aber noch unklar.
Insgesamt ist das Elektroauto also nicht mehr, aber auch nicht weniger als eine leicht geschrumpfte Version des EQS. Als Business-Limousine ist sie, gegen entsprechenden Aufpreis, vollgepackt mit modernster Technik hinsichtlich Fahrassistenzsystemen und Komfort. Geschäftsreisende würden sich vermutlich über den größeren Akku des EQS freuen, doch dieser steht nicht zur Verfügung. Eine WLTP-Reichweite von 654 km ist aber wohl für viele Einsatzzwecke ausreichend. Auch ein Drive Pilot wäre für Geschäftsreisende im Stau von Vorteil. Dann könnten sie unterwegs schon mal die Excel-Tabelle bearbeiten.
Viel Konkurrenz gibt es in diesem Segment derzeit nicht. Das Tesla Model S ist praktisch nicht mehr lieferbar, der Markteintritt des Nio ET7 in Deutschland steht gegen Ende 2022 erst noch an.
Mit dem EQE-SUV, der Ende 2022 vorgestellt werden soll, hat Mercedes die Möglichkeiten der EVA-Plattform zunächst ausgeschöpft. Für kleine Modelle ist die Plattform zu groß. Elektroautos wie der EQA oder EQB werden daher noch auf Verbrennerplattformen gebaut. Erst mit der Mercedes Modular Architecture (MMA) sollen von 2024 an kleinere Modelle folgen. Diese könnten dann laut Branchenberichten auch mit günstigeren Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LFP) ausgestattet werden. Für eine große Reichweite könnte Mercedes Technik aus dem Studienfahrzeug EQXX übernehmen, das mit einer Akkuladung 1.000 km weit kommen soll.
Ob Mercedes mit dem EQE an die Verkaufszahlen der E-Klasse anknüpfen kann, muss sich erst einmal zeigen. Möglicherweise ist der Markt für vollelektrische Business-Limousinen nicht so groß wie im Verbrennersegment. Wer ein solides Elektroauto mit vielen nützlichen Funktionen ohne spektakuläre Eigenschaften sucht, kann mit dem EQE aber sicherlich nicht viel falsch machen.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Basisversion nicht übermotorisiert |
Merkwürdig, der ganze Artikel über dieses eine Auto wird getragen vom Genöle, dass der...
Man sieht immer das Auto öfter, das man selbst fährt :-) Das Problem sind aber vor allem...
Funktioniert sehr "zufällig"? :-) Ich habe selbst eine Verkehrszeichenerkennung im...
Ein digitaler Zwilling hat halt aber genau die Funktion, dass das übereinstimmt. Wenn...