Prism: NSA setzt auf Spionagehilfe aus dem Silicon Valley

Zur Analyse großer Datenmengen suchen die US-Geheimdienste die Expertise von Startups und Konzernen. Auch Skype soll ein geheimes Team für eine bessere Kooperation mit den Behörden gebildet haben, der Exsicherheitschef von Facebook wechselte zur NSA.

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Eingang zum Facebook-Gelände in Menlo Park
Eingang zum Facebook-Gelände in Menlo Park (Bild: Robin Beck/AFP/Getty Images)

Der US-amerikanische Geheimdienst NSA setzt einem Medienbericht zufolge zur Auswertung großer Datenbestände vermehrt auf die Zusammenarbeit mit Startups und Experten aus dem Silicon Valley. So sei der frühere Sicherheitschef von Facebook, Max Kelly, im Jahr 2010 zur NSA gegangen, berichtet die New York Times. Die NSA sei einer der größten Kunden für Datenanalyse-Tools, heißt es weiter unter Berufung auf Technikexperten und frühere Geheimdienstmitarbeiter. Die Geheimdienste investierten in Startups, vergäben geheime Verträge und stellten Technikexperten ein.

Auch wenn die Unternehmen versicherten, nur gezwungenermaßen mit der NSA zu kooperieren, würden gelegentlich eigene geheime Teams mit Firmenexperten gebildet, um bessere Möglichkeiten zur Zusammenarbeit mit der NSA zu finden und die Kundendaten besser zugänglich zu machen. Dies geschehe, um die Vorgänge besser kontrollieren zu können. Die Behörde übe einen subtilen, aber starken Druck aus, um besseren Zugriff auf Daten zu haben.

Auch Skype zähle zu den Firmen, die ein solches geheimes Team aufgestellt hätten, berichtete die "New York Times" unter Berufung auf informierte Kreise. Im Projekt "Chess" sei es darum gegangen, die legalen und technischen Probleme auszuloten, um Skype-Gespräche für Geheimdienste und Ermittler leicht verwertbar zu machen. Das Projekt sei vor fünf Jahren ins Leben gerufen worden, als sich Skype in kontroversen Gesprächen mit der Regierung über rechtliche Fragen befunden habe. Damals gehörte Skype noch nicht zu Microsoft. Schon vor der Übernahme durch den Softwarekonzern habe Skype offenbar eine Möglichkeit gefunden, mit den Geheimdiensten zu kooperieren. Microsoft wolle inzwischen auch nicht mehr die frühere Behauptung von Skype bestätigen, wonach die Gespräche abhörsicher seien. Nach den von Informanten Edward J. Snowden geleakten Dokumenten macht Skype seit Februar 2011 beim Prism-Programm mit.

Die Kooperation zwischen der NSA und Silicon Valley werde sich vermutlich noch verstärken, vermutet das Blatt, da die Datenspeicherung bis 2016 eine jährliche Wachstumsrate von 53 Prozent erwarten lasse.

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Zockmock 21. Jun 2013

Wo hattest du es denn gepostet? Haben MS und der Landesdatenkramverein das direkt...

Wehrwurm 20. Jun 2013

find ich nicht. Man sieht doch schon auf dem ersten Bild in der Werbung wie sich...

matok 20. Jun 2013

Ich kann nur Jitsi empfehlen. Richte dir einen XMPP Account bei einem Anbieter deiner...

monettenom 20. Jun 2013

... sollte genauso wie die Nazis und Stasi-Spitzel aus der Gesellschaft ausgegrenzt...



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