Princess Peach Showtime im Test: Standing Ovations für ein königliches Schauspiel

Im Kino haben wir Prinzessin Peach schon gesehen, schließlich war sie im Spielfilm Super Mario Bros Movie neben unserem Lieblingsklempner eine Hauptfigur. Nun verschlägt es die Königliche Hoheit ins Theater, aber auf ganz andere Art: Im Action-Adventure Princess Peach Showtime möchte sie einfach einen schönen Abend erleben.
Leider kommt es zu Problemen. Nicht etwa, weil Bowser die übliche Entführungsnummer durchzieht. Stattdessen überfällt in Showtime die fiese Grape mit ihrer Sauertruppe das Funkeltheater. Peach muss die Sache wieder in Ordnung bringen - ganz ohne Mario.
Showtime ist erst das zweite Spiel mit der Prinzessin als Heldin. Ihre Premiere feierte sie 2005 auf dem DS in Super Princess Peach - höchste Zeit, dass die Karriere weitergeht.
In den neuen Abenteuern sehen wir Peach überwiegend von der Seite, meistens bewegt sie sich von links nach rechts in weitgehend linearen Umgebungen. Neben den Richtungseingaben per Stick kommen sonst fast nur A für Springen und B für Schießen, Zaubern, Zuschlagen oder Plaudern zum Einsatz.
Das ist wichtig, weil Showtime zwar in einem einzigen Theater spielt, das aber mehrere Stockwerke mit jeweils vier unterschiedlichen Bühnen hat. Dazu kommen ein paar Spezialräume und Überraschungen. Die vier Bühnen können wir in beliebiger Reihenfolge absolvieren, dann wird der Weg zur nächsten Etage freigeschaltet.
Die Bühnen sind sehr unterschiedlich: Wir sausen über zugefrorene Seen und kämpfen gegen Sauerlinge, liefern uns im Wilden Westen eine Verfolgungsjagd auf Pferden und eine Schlägerei im Saloon. Zudem gibt es außerirdische Angriffe, kampflose Ermittlungen in einem Museum und mehr.
Das Drumherum ist mehr oder weniger als Theaterstück aufbereitet, mit klatschendem Publikum und allerlei Gags. Besonders sehenswert: Manchmal dreht sich die Bühne mit einem schicken 3D-Effekt.
Die Abschnitte (also Theaterstücke) sind meist um die 20 bis 30 Minuten lang, insgesamt ergibt sich eine Spielzeit von geschätzt 8 bis 12 Stunden. Es gibt nur einen Schwierigkeitsgrad, der moderat bis minimal zu leicht wirkt.
Princess Peach Showtime: Verfügbarkeit und Fazit
Wer dennoch mal nicht weiterkommt, kann im Normalfall nach ein paar Versuchen den Abschnitt abbrechen und auf Wunsch als " erfolgreich erledigt " markieren lassen. Auch dadurch ist Showtime selbst für Einsteiger gut geeignet.
Erfahrene Spieler könnten sich unterfordert fühlen und sehr schnell durchkommen - von einigen wenigen knackigen Oberbossen abgesehen. Immerhin gibt es ein paar gut versteckte Sammelextras, man kann das Abenteuer mehrfach spielen.
Im Spielverlauf schalten wir zehn Verkleidungen für Peach frei. Dazu gehören Eisprinzessin, Fechterin, Superheldin oder Cowgirl. Alle haben unterschiedliche Spezialfähigkeiten, die allesamt in mehreren thematisch passenden Bühnen verwendet werden.
Das Spiel basiert auf der Unreal Engine 4, die Grafik macht einen liebe- und fantasievollen sowie detailreichen Eindruck. Es geht meist recht bunt und gutgelaunt zu. Bugs oder Rucker sind uns nicht aufgefallen.
Princess Peach Showtime erscheint am 22. März 2024 für Nintendo Switch und kostet rund 60 Euro. Es gibt nur wenige englischsprachige und nicht wichtige Ausrufe, die Bildschirmtexte sind gut ins Deutsche übersetzt.
Im Konsolenspeicher belegt das Programm rund 4,6 GByte. Weder Multiplayer noch Mikrotransaktionen sind enthalten. Auf Nintendo Switch Online gibt es eine kostenlose Demo.
Das Spiel wurde im Auftrag von Nintendo beim japanischen Entwicklerstudio Good-Feel(öffnet im neuen Fenster) produziert, die USK erteilte eine Freigabe ab sechs Jahren.
Fazit
Applaus, Applaus! Glückwunsch an Prinzessin Peach, die nun endlich die Hauptrolle in einem großen Spiel bekommt - im Grunde ist das seit Jahrzehnten überfällig. Showtime ist ein tolles Abenteuer geworden, das auf herzerwärmend charmante Weise für Unterhaltung sorgt.







Jedes einzelne Stück ist hervorragend durchchoreografiert, es gibt viel zu entdecken und immer wieder gelungene Überraschungen. Sei es die wilde Schlägerei im Saloon oder der außerirdische Angriff: Wenn echtes Theater so wäre, hätten wir Dauerkarten.
Man könnte kritisieren, dass Showtime wegen der vielen Welten ein bisschen den Charakter einer Nummernrevue hat. Uns stört das nicht, denn es gibt viele rote Fäden, die das Ganze zusammenhalten.
Neben den hübschen Anspielungen auf echte Theater wie Vorhänge, Drehbühnen, Klatschen aus dem unsichtbaren Publikum und Pausentröte ist das auch die eingängige Bedienung.
Klar, wer in Computerspielen vor allem Zombieköpfe platzen lassen möchte, wird mit Peachs Abenteuern wenig anfangen können. Das Spiel ist aber trotz der kunterbunten Aufmachung auch für erwachsene Gamer einen Blick wert.



