Preisverleihung: The Inner World ist das Beste Deutsche Computerspiel
Politikprominenz und ein paar Sternchen aus der Showbranche, aber kein weiterer Eklat: In München ist der Deutsche Computerspielpreis verliehen worden. Gewinner des Abends ist das Adventure The Inner World.

"Berliner gewinnen Deutschen Computerspielpreis für bestes mobiles Spiel": So lautete der Betreff der ersten Pressemitteilung, die nach der Verleihung des Deutschen Computerspielpreises in den Redaktionen eintraf. Die Überschrift war typisch, denn die Veranstaltung stand gelegentlich weniger im Zeichen der Spiele als der Politik und der beiden konkurrierenden Standorte München und Berlin.
Zu Beginn musste sich das Publikum gleich mehrere längere Reden anhören. Der aus Bayern stammende Alexander Dobrindt, der als Bundesminister für Verkehr und Infrastruktur erstmals für den Preis zuständig war, konnte immerhin mit Witzchen über Railroad Tycoon und Need for Speed aufwarten - der Branche dann aber auch weitere Unterstützung für die nächsten Jahre zusagen.
Ähnlich äußerte sich Ilse Aigner, die bayerische Wirtschaftsministerin, für die Computerspiele nicht weniger als die "Königsklasse" der Kulturgüter darstellen, "weil sie Kreativität und Technologie verbinden" und "eine Leitbranche der Digitalisierung" seien. Nebenbei warb Aigner tüchtig für München als Branchenstandort. Immerhin: Anders als sonst bei derartigen Gelegenheiten fiel kein einziges Wort über die Gefahren von Games, etwa in Sachen Gewalt.
In der wichtigsten Kategorie, dem Preis für das Beste Deutsche Computerspiel, gewann dann aber doch nicht das nominierte und wohl wegen der Gewaltfrage innerhalb der Jury zu umstrittene Crysis 3, sondern The Inner World, ein von dem Ludwigsburger Fizbin Studio entwickeltes Adventure. Als dritter Kandidat war Giana Sisters von Black Forest Games nominiert.
Mit einer gewissen Spannung war die Kategorie des Besten Serious Game erwartet worden, weil Kalypso Media im Vorfeld die Nominierung für sein Rise of Venice zurückgezogen hatte. Siegfried Schneider, der Vorsitzende der Hauptjury, nahm dazu Stellung und bestätigte, dass die Jury beschlossen hatte, heuer "in dieser Kategorie keinen Preis zu vergeben", weil "keines der nominierten Spiele die Anforderungen erfüllt".
Stattdessen gab es einen Sonderpreis für The Day the Laughter Stopped von Hypnotic Owl. Das Programm gilt zwar nicht als klassisches Serious Game, behandelt aber die Vergewaltigung eines jungen Mädchen aus der Opfersicht - und damit ein ernstes Thema. Schneider kündigte an, für das nächste Jahr alle Kategorien auf den Prüfstand zu stellen.
Der Preis für das Beste Browsergame ging an Anno Online von Blue Byte, als bestes Jugendspiel wurde Beatbuddy von Threaks und als bestes Kinderspiel das von Cribster stammende Malduell ausgezeichnet. Gewinner der Kategorie "Bestes Nachwuchskonzept" ist Scherbenwerk - Bruchteil einer Ewigkeit, das an der HAW Hamburg entstanden ist. Und das beste mobile Game ist nach Einschätzung der Jury das Programm Clarc von Golden Tricycle - einem Entwicklerstudio, das seinen Sitz bekanntermaßen in Berlin hat.
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Es geht um den Preis für das beste deutsche Spiel, nicht das beste Lernspiel. Kriterien...
Bei diesem Preis helfen nur noch neue Veranstalter, Geldgeber und Ziele. bei denen es...
Also einen Metacritics Score von 76 finde ich keineswegs "recht gut". Manchmal...
Mich fesseln Adventures in der Regel auch mehr, aber ein Shooter "fesselt" einen auch äu...