Preissenkung: Foxconn kündigt Übernahme von Sharp offiziell an
Die dramatische Übernahme von Sharp durch Foxconn kommt doch noch zustande. Soeben wurde der Plan für den Kauf angekündigt, doch es gab eine erhebliche Änderung.

Foxconns Board hat den Kauf von Sharp offiziell angekündigt. Das gaben die Unternehmen am 30. März 2016 bekannt (PDF). Beide Seiten haben sich damit auf die Konditionen für die Übernahme geeinigt. Der Vertrag zur Übernahmen solle am Samstag unterzeichnet werden, hieß es.
Brancheninsider und Foxconn-Kunden glaubten bis zuletzt nicht daran, dass der Deal zwischen dem taiwanischen Auftragshersteller und dem alten Traditionskonzern zustande kommt. Die Unternehmen seien zu verschieden, hieß es im Gespräch mit Golem.de. Japanische Regierungsvertreter brachten zuvor zum Ausdruck, dass sie nicht wollten, dass Sharp unter ausländische Kontrolle komme.
Der Kaufpreis beträgt nur noch 389 Milliarden Yen (3,5 Milliarden US-Dollar). In monatelangen Verhandlungen war der Preis erheblich gesenkt worden. Noch Ende Februar 2016 hatte Foxconn 6,24 Milliarden US-Dollar für Sharp geboten. Doch dann legte Sharp zusätzliche Eventualverbindlichkeiten oder potenzielle finanzielle Risiken in Höhe von 350 Milliarden Yen (3,07 Milliarden US-Dollar) offen und es musste neu verhandelt werden.
Sharp hat seinen Hauptsitz in der Präfekturhauptstadt Osaka in der westjapanischen Region Kinki. Sharps Produktpalette reicht in 103 Jahren Unternehmensgeschichte von Fernsehern, Kühlschränken über Solarzellenplatten bis zu Displays für Apples iPhones. Sharp benötigte zum Überleben wiederholt Finanzierungen von japanischen Banken und hat hohe Schulden. Die Finanzkrise des Konzerns begann im Jahr 2012 mit Investitionen in den Bereichen Displays und Solar. In Japan ist die Marke weiterhin sehr beliebt.
Foxconn wollte im März 2012 bereits für rund 600 Millionen Euro einen Anteil von zehn Prozent an Sharp übernehmen. Bei der Investition ging es darum, Aufträge für den damals geplanten Apple-Fernseher zu bekommen. Foxconn-Verwaltungsrats-Chef Terry Gou kaufte dann aber 38 Prozent an einer Sharp-Display-Fabrik in Sakai, Japan.
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