Preismonopol: Qualcomm zahlt fast 1 Milliarde US-Dollar Strafe in China
In China hat die Wettbewerbsbehörde Qualcomm bestraft. Auch in der EU und den USA beobachten die Behörden den Konzern, der den Großteil seines Gewinnes mit Patentgebühren macht.

Qualcomm muss in China wegen wettbewerbsrechtlicher Verstöße eine Strafe von 975 Millionen US-Dollar zahlen. Die National Development and Reform Commission (NDRC) wirft dem Konzern vor, seine Marktmacht ausgenutzt zu haben, um die Preise künstlich hochzuhalten. Wie das US-Unternehmen mitteilte, werde der Vergleich nicht angefochten.
Zudem muss sich Qualcomm bei der Höhe seiner Lizenzgebühren an Vorgaben der chinesischen Wettbewerbsbehörden halten.
Auch in den USA und Europa gibt es möglicherweise Untersuchungen wegen Kartellrechtsverletzungen durch Qualcomm. Im August 2014 wurde berichtet, dass die Behörden in der Europäischen Union eine Untersuchung im Zusammenhang mit Nvidia prüfen. Die britische Nvidia-Tochter Icera hatte 2010 Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht und dem Konzern wettbewerbswidrige Geschäftspraktiken vorgeworfen. Nvidia übernahm den Chiphersteller ein Jahr später.
Qualcomm verkauft mehr Smartphone-Chips als jeder andere Hersteller, macht aber den Großteil seines Gewinnes aus den Patentgebühren und anderen Abgaben, die die Smartphone-Hersteller zahlen müssen, die die Chips einsetzen. In China erzielte Qualcomm über die Hälfte seines Umsatzes in Höhe von 26,5 Milliarden US-Dollar im vergangenen Geschäftsjahr, das im September 2014 endete.
Marktbeobachter hatten weitergehende Veränderungen für den Hersteller in China erwartet. Qualcomm erhöhte nach dem Vergleich in China sogar seine Gewinn- und Umsatzerwartungen für das laufende Geschäftsjahr. Firmenchef Steve Mollenkopf erklärte, dass es zuvor große Unklarheiten über die Zukunft des Unternehmens gegeben habe.
Qualcomm hat im vorangegangenen Geschäftsjahr rund 7,57 Milliarden US-Dollar mit Lizenzgebühren für Patente eingenommen. Der Konzern hat derzeit eine Börsenkapitalisierung von 110 Milliarden US-Dollar.
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Naja, 25 Milliarden Umsatz und ueber 7 Milliarden Gewinn in 2013 ist ja nun kein...