Die Bedienung
Bei der Lektüre der Kamerabeschreibung dürfte es einigen schon dämmern: Die Bedienung ist ohne Studium des Handbuchs kaum möglich. Auf Anhieb ist es uns nicht einmal gelungen, zuverlässig zwischen optischem und elektronischem Sucher umzuschalten, weil die Bedienung nicht immer gleich ist. Dafür ist ein kleines Bedienelement an der Kameravorderseite gedacht, das eher an einen Selbstauslöseraufzug erinnert. Es funktioniert aber nicht, wenn die Kamera im Makromodus ist. Dann schaltet die rückwärtige Displaytaste zwischen den Sucherdarstellungen um. Sie ist normalerweise dafür da, zwischen dem rückwärtigen Display und dem Elektroniksucher zu wechseln.
Ein weiteres Manko ist zumindest für den Neuling die unglaubliche Detailfülle des Menüs. Fujifilm scheint das selbst erkannt zu haben: Der Q(uick)-Knopf bietet ein alternatives Menü auf einer Bildschirmseite für die wichtigsten Einstellungen. So muss man sich nicht durch die mehrseitigen Hauptmenüs kämpfen. Ein weiterer Vorteil: Die Kamera bietet Speicherplätze für eigene Einstellungen an, die über das Quickmenü abgerufen werden können. So ist es denkbar, dort zum Beispiel verschiedene ISO-Einstellungen abzulegen. Überhaupt bietet die Kamera ein hohes Individualisierungspotenzial: Selbst für das, was auf dem Display und dem elektronischen Sucher angezeigt werden soll, gibt es Speicherpunkte, die mit der "Display/Back"-Taste abgerufen werden.
Die X-Pro1 liegt gut in der Hand - was angesichts des eckigen Designs vielleicht verwundert. Eine einhändige Bedienung ist problemlos möglich, zur Stabilisierung sollten jedoch beide Hände eingesetzt und die Kamera vor das Gesicht genommen werden. Blind lassen sich nach einiger Eingewöhnungszeit die Knöpfe relativ gut ertasten. Dennoch: Einfach zu bedienen ist die Fujfilm definitiv nicht. Die Vielzahl der Knöpfe, das Umschalten zwischen elektronischem- und Realbildsucher sowie dem Display, die ISO-Verstellung per Knopf und die fummelige Scharfeinstellung sorgen auch im langfristigen Betrieb immer wieder für ein wenig Frustration.
Das Speichern eines Fotos bei aktivierter Einzelbildfunktion dauert im RAW-Modus ungefähr 1,5 Sekunden. Die Serienbildfunktion mit bis zu 6 Fotos pro Sekunde legt nach der Aufnahme die Kamera während des Speicherns auf die SDXC-Karte für eine kleine Ewigkeit lahm. Es ist ärgerlich, wenn dem Fotografen dadurch Fotogelegenheiten verloren gehen.
Eine schnelle Speicherkarte ist unerlässlich: Ein Rohdatenbild ist 26 MByte groß, die JPEGs belegen zwischen 3 und 8 MByte bei niedrigster Kompressionsstufe. Das Auslösegeräusch bei der Einzelbildfunktion ist deutlich vernehmbar, aber nicht so laut wie beispielsweise das der Canon EOS 5D Mark II. Unbemerktes Fotografieren ist in Innenräumen nicht möglich. Das Staccato des Serienbildmodus erregt Aufsehen. Eine Akkuladung reicht für rund 300 Bilder aus. Ein zweiter Akku sollte deshalb beim Kauf gleich mitbestellt werden, damit der Fotograf bei ausgiebigen Shootings nicht plötzlich ohne Stromversorgung dasteht.
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