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Powerhouse 767 im Test: Ankers bisher größte Powerstation ist schwer, aber mobil

Die Powerhouse 767 ist Ankers bisher größte Powerstation , die mit GaN-Transistoren besonders effizient sein soll und sich einfach bedienen lässt.
/ Tobias Költzsch
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Die Powerhouse 767 von Anker (Bild: Tobias Költzsch/Golem.de)
Die Powerhouse 767 von Anker Bild: Tobias Költzsch/Golem.de

Der Ladegerät- und Akkustation-Hersteller Anker hat mit der Powerhouse 767 seine erste große Powerstation im Portfolio. Bislang konzentrierte Anker sich eher auf kleinere Geräte wie die Powerhouse 535 mit 500 Watt; die Powerhouse 575 mit 1.500 Watt war bis vor kurzem das leistungsstärkste Gerät.

Die Powerhouse 767 hingegen bietet mit 2.300 Watt Leistung und einer angegebenen Kapazität von 2.048 Wh deutlich mehr Nutzungsmöglichkeiten. Mit den Leistungsdaten kommt das Gerät in den Bereich, den unter anderem auch Zendures Superbase Pro 2000 abdeckt. Wir haben uns Ankers neue Solarstation im Test genau angeschaut und festgestellt, dass es zwar einige Komfortfunktionen gibt, die Superbase Pro in manchen Bereichen allerdings Vorteile bietet.

Mit 52,5 x 39,5 x 25,7 cm (samt Griffen) ist die Powerhouse 767 etwas größer als die Superbase Pro. Das Gewicht liegt bei 30,3 Kilogramm - deutlich mehr als bei der von uns getesteten Superbase Pro mit 2.000 Watt, die knapp über 20 Kilogramm auf die Waage bringt.

Hohes Gewicht, gute Rollen

Ankers neue Powerstation lässt sich aber trotz des relativ hohen Gewichts gut bewegen: Sie hat zwei große gummierte Räder und einen Teleskopgriff, der sich auf 50 cm ausfahren lässt. Dann lässt sich die Powerstation wie ein kleiner Koffer hinter sich herziehen. Die Gewichtsverteilung finden wir dabei besser als bei der Superbase Pro. Die Powerhouse 767 kann auch hochkant aufgestellt werden, einer der Griffe dient dann praktischerweise als Standfuß.

Die Verarbeitungsqualität der Powerhouse 767 ist sehr gut. Das Gehäuse ist aus stabilem Kunststoff gefertigt und weist geringe Fertigungstoleranzen auf. Zwischendrin gibt es hellblaue Akzente, etwa bei der Beschriftung oder den Lüftungsgittern, was das Design etwas auflockert. Für eine Powerstation mit 2.300 Watt und eingebautem Akku halten wir Ankers Powerhouse für gut dimensioniert: Die Powerstation dürfte problemlos in die meisten Kofferräume passen und nimmt auch in einer Wohnung nicht allzu viel Platz weg.

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Für den eingebauten Akku gibt Anker eine Kapazität von 2.048 Wh an - also nur unwesentlich weniger als bei Zendures Superbase Pro 2000 mit 2.096 Wh. Verbaut sind LiFePO4-Batterien, die sich am AC-Eingang des Gerätes mit maximal 2.200 Watt laden lassen - in unserem Test kommen wir regelmäßig auf knapp 2.100 Watt Ladeleistung. Mit dem mitgelieferten Adapter lässt sich die Powerhouse 767 über Solarpanel mit maximal 1.000 Watt laden - dazu später mehr.

Über den Netzanschluss voll aufgeladen ist die Powerhouse 767 damit sehr flink: Bei uns dauert es nur 87 Minuten, bis die Powerstation von null auf 100 Prozent aufgeladen ist. Um den Akku aufzuladen, sind dabei 2.303 Wh notwendig. Am AC-Ausgang der Powerhouse 767 bekommen wir 1.627 Wh raus. Angesichts des Verlustes des Wechselrichters entspricht das bei einer Kapazität von 2.048 Wh einer Effizienz von 79,44 Prozent, was weniger als die 84,3 Prozent der Superbase Pro 2000 sind.

2.300 Watt und zehn Ausgänge

Die Powerhouse 767 hat drei AC-Ausgänge, also handelsübliche Steckdosen, die zusammen bis zu 2.300 Watt Leistung liefern. Dazu gibt es drei USB-C-Ausgänge mit insgesamt 100 Watt und Power Delivery sowie zwei USB-A-Ausgänge mit knapp 15 Watt pro Anschluss. Die Powerstation hat gleich zwei Zigarettenanzünderausgänge mit jeweils 12 Volt und 10 Ampere.

Mit 2.300 Watt maximaler Ausgangsleistung lassen sich an der Powerhouse 767 auch leistungshungrige Elektrogeräte wie Staubsauger, Heizlüfter oder Bohrmaschinen betreiben. Allerdings hat Ankers neue Powerstation keinen weiteren Spielraum, wie ihn andere Geräte wie die Superbase Pro oder Bluettis AC300 bieten: Mehr als 2.300 Watt gibt es - auch kurzfristig - nicht. Da Anker allerdings 2.300 Watt als maximale Leistung gewählt hat und nicht 2.000 Watt, dürfte es im Alltag hier weniger zu Problemen kommen - der Puffer ist quasi schon eingebaut.

Anker gibt auf seiner Webseite einige Beispiele, in welchen Benutzungsszenarien sich die Powerhouse 767 verwenden lässt. So soll die Powerstation drei Tage lang eine Lampe und einen WLAN-Router mit Strom versorgen, dazu noch ein Smartphone vier Mal aufladen können und hin und wieder die Nutzung einer Mikrowelle ermöglichen.

Nutzungsdauer hängt vom Einsatz ab

Die tatsächlichen Nutzungszeiten hängen stark vom Einsatzszenario ab. Einen Staubsauger können wir anderthalb bis zwei Stunden lang verwenden, je nach Leistung. Einen Fernseher mit um die 100 Watt hingegen können wir über mehrere Stunden laufen lassen. Mit der Kapazität und Leistung kann die Powerstation 767 sowohl unterwegs beim Camping verwendet werden als auch zu Hause für die Notfallversorgung wichtiger Geräte.

Bei hoher Ausgangsleistung springen die eingebauten Lüfter der Powerhouse 767 an, entsprechend laut ist die Powerstation dann. Darin unterscheidet sich das Gerät nicht von Zendures Superbase Pro, die bei hoher Ausgangsleistung ebenfalls dank des Lüfters gut zu hören ist. Dies liegt an der Bauart der beiden Geräte, bei der Akku und Wechselrichter in einem Gehäuse untergebracht sind. Entsprechend muss die Abwärme bei hoher Leistung abgeführt werden.

Informationen werden über ein Farbdisplay abgelesen, das keine Touchbedienung aufweist. Alle Einstellungen werden über Buttons auf der Powerhouse 767 vorgenommen - das Display dient nur dem Ablesen von Informationen wie etwa dem Ladestand, der aktuellen Leistungsabgabe und der verbleibenden Betriebszeit. Die Angaben sind gut zu erkennen.

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Im Unterschied zu anderen Powerstations hat die Powerhouse 767 keinen Einschalter. Stattdessen ist sie immer im Stand-by-Modus, hält bei uns aber dennoch ihre Ladung auch über einen längeren Zeitraum, wenn wir sie nicht verwenden. Stecken wir ein Gerät in einen der USB-Anschlüsse, aktiviert sich die Powerhouse 767 automatisch und fängt mit dem Ladevorgang an. Anders als bei anderen Powerstations müssen wir die Gleichstrombuchsen nicht erst aktivieren. Anker zufolge ist in der Powerhouse 767 Galliumnitrid verbaut, was zu einer Effizienz beim Laden über die USB-Anschlüsse von 96 Prozent führt.

Wechselstrom muss separat angeschaltet werden

Die Wechselstromsteckdosen und die Zigarettenanzünderbuchsen müssen wir allerdings separat einschalten, da dort der Wechselrichter aktiviert werden muss. Die entsprechenden Knöpfe sind direkt über den Anschlüssen angebracht. Um etwa den Ladestand zu kontrollieren, können wir auf einen rechts neben dem Display angebrachten größeren Knopf drücken, der das Display einschaltet.

Darunter befinden sich zwei weitere Knöpfe: Einer aktiviert die Bluetooth-Funktion, dazu gleich mehr, der zweite den Energiesparmodus. Ist dieser aktiviert, schaltet sich die Powerhouse 767 auch dann ab, wenn ein Gerät voll aufgeladen ist, aber noch an der Powerstation hängt. Im normalen Modus würde das jeweilige Gerät weitergeladen werden.

App erlaubt einige Einstellungen

Über Bluetooth können wir ein Android-Gerät oder ein iPhone mit der Powerhouse 767 verbinden und über eine App weitere Details der Powerstation einsehen. Wir können anschauen, wie die Leistung auf die einzelnen Aus- und Eingänge verteilt wird. Zudem können wir den Energiesparmodus aktivieren, was wir aber auch direkt am Gerät selbst machen können.

Außerdem lassen sich der Ladestand des Akkus und die Temperatur einsehen - eine der wenigen Informationen, die wir nicht direkt auf der Powerhouse 767 erhalten. In den Einstellungen können wir das AC-Aufladen von High Speed auf stilles Laden umstellen. Dann lädt die Powerstation langsamer, muss dafür aber nicht mehr den Lüfter aktivieren.

Ebenfalls über die App können wir die Helligkeit der eingebauten Lampe auf der Vorderseite der Powerhouse 767 aktivieren. Dies lässt sich aber leichter über den speziellen Knopf am Gehäuse erledigen. Die Lampe hat drei Helligkeitsstufen und wird ziemlich hell. Das Licht ist relativ warm und dürfte sich gut für die Beleuchtung etwa eines Zeltes eignen. Halten wir den Lichtschalter gedrückt, wird ein Notfallmodus aktiviert, bei dem die Lampe im Morsecode SOS anzeigt.

Solaradapter mit XT60-Buchsen

Anker liefert neben dem Netzkabel zum Aufladen einen Fünffach-Solaradapter mit XT60-Anschluss und -Buchsen mit. Dort können bis zu fünf Solarpanels mit XT60-Anschluss zusammengeschaltet und an die Powerhouse 767 angeschlossen werden. Der maximale Input liegt bei 1.000 Watt, wenn 200-Watt-Panels wie das Anker 531 verwendet werden. Über diesen Adapter lassen sich Panels mit MC4-Anschluss nicht direkt an die Powerstation anschließen.

Wer allerdings beispielsweise ein Adapterkabel MC4 auf Netzstecker besitzt, dürfte auch mit mehr Solarleistung laden können. Die dritte Lademöglichkeit ist der Zigarrettenanschluss eines Autos - ein passendes Kabel liefert Anker ebenfalls mit.

Anker gibt auf die Powerhouse 767 eine Garantie von fünf Jahren. Die Lebensdauer gibt der Hersteller mit zehn Jahren an - selbst bei intensivem täglichem Gebrauch. Das Gerät ist auf 3.000 Ladezyklen ausgelegt, was der Angabe von zehn Jahren in etwa entspricht.

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Wem die 2.048 Wh Kapazität der eingebauten Batterien nicht reicht, kann die Powerhouse 767 auch mit einem Zusatzakku erweitert werden. Damit hat Ankers neue Powerstation dem Konkurrenzgerät Superbase Pro von Zendure etwas voraus. Bei Zendures Gerät ist geplant, dass man irgendwann zwei Superbase Pro zusammenschließen und die Kapazität so kombinieren kann. Ein Zusatzakku dürfte allerdings günstiger sein als ein komplettes zweites Modell.

USV mit 20 Millisekunden Schaltzeit

Die Powerhouse 767 lässt sich auch als unterbrechungsfreie Stromversorgung (USV) verwenden. Das bedeutet, dass die Powerstation zwischen den Netzanschluss und die Verbraucher geschaltet werden kann und als Puffer fungiert. Fällt der Strom aus, übernimmt die Powerhouse 767 - laut Anker binnen 20 Millisekunden.

Beim Test mit einer Lampe ist ein leichtes Flackern bei der Netzstromunterbrechung zu bemerken, was wir auch bei Konkurrenzprodukten mit geringerer Umschaltzeit bemerkt haben. Im Zweifel sollten Nutzer sich darüber informieren, wie lange die Umschaltzeit bei den verbundenen Verbrauchern sein darf - wichtig dürfte dies etwa bei Servern sein.

Verfügbarkeit und Fazit: Anker Powerhouse 767

Die Powerhouse 767(öffnet im neuen Fenster) kostet im Onlineshop von Anker 2.700 Euro. Zusammen mit einem Erweiterungsakku, der die Kapazität auf 4.096 Wh erhöht, kostet die Powerstation 4.000 Euro. Damit ist die Powerhouse 767 verglichen mit der Superbase Pro 2000 von Zendure 500 Euro teurer - Zendures Powerstation ist aktuell allerdings nicht verfügbar.

Anker-Produkte sind jedoch immer mal wieder im Angebot. Aktuell gibt es beispielsweise auf die Powerhouse 767 einen Rabatt von 300 Euro. Das Angebot gilt bis zum 18. Dezember 2022.

Fazit

Die Powerhouse 767 von Anker ist eine sehr gut verarbeitete, einfach und intuitiv zu nutzende Powerstation. Mit 2.300 Watt hat sie ausreichend Leistung, um auch mehrere Geräte oder einzelne Großverbraucher mit Energie zu versorgen. Die verbaute GaN-Technologie ist uns in puncto Effizienz verglichen mit anderen Powerstations gleicher Leistungsklasse nicht besonders aufgefallen.

Praktisch finden wir, dass die Gleichstromanschlüsse der Powerhouse 767 immer aktiv sind - so entfällt das Einschalten der Powerstation, wenn wir ein Gerät über USB anschließen. Bei der Nutzung im Outdoor-Bereich dürfte die Lampe auf der Vorderseite nützlich sein, die in drei Stufen regulierbar ist und wesentlich besseres Licht macht als die Lampe der Superbase Pro.

Der Akku ist mit einer Kapazität von 2.048 Wh groß genug, um auch über längere Zeit wichtige Geräte mit Energie versorgen zu können. Gleichzeitig bleibt die Powerhouse 767 ausreichend transportabel - wenngleich die 30 Kilogramm trotz der guten Griffe natürlich ordentlich an den Armen ziehen, wenn man die Powerstation tragen muss.

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Glücklicherweise hat Anker einen stabilen Teleskopgriff und gute Räder eingebaut, mit der sich die Powerhouse 767 bequem ziehen lässt - besser als Zendures Superbase Pro. Der Vergleich beider Geräte liegt nahe, da die Leistungsdaten und das Format sehr ähnlich sind. Die Superbase Pro ist etwas kompakter und leichter als die Powerhouse 767, hat die gleiche Kapazität und 2.000 Watt.

Allerdings kann Zendures Powerstation am Ende doch leistungshungrigere Geräte mit Energie versorgen als Ankers Powerhouse: Dank eines über die Zendure-App aktivierbaren Modus gibt die Superbase Pro sogar 3.000 Watt aus. Das kann Ankers Powerstation nicht. Zudem hat die Superbase Pro eine Wechselstromsteckdose mehr und kostet merklich weniger.

Käufer der Powerhouse 767 zahlen einen Aufpreis für die gute Verarbeitung der Powerstation, die besser ist als die der Superbase Pro, für fünf Jahre Garantie und für den Umstand, dass das Gerät von einem renommierten Hersteller gebaut wurde. Vor allem die Garantie und die angegebene Lebensdauer von zehn Jahren könnten den Mehrpreis gegenüber der Konkurrenz am Ende rechtfertigen. Eine gute Powerstation ist die Powerhouse 767 allemal.


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