Porsche und Zölle: VW-Gewinn bricht um 58 Prozent ein

Der Volkswagen-Konzern hat seine Zahlen für die ersten neun Monate des Jahres 2025 vorgelegt(öffnet im neuen Fenster) – und die fallen ernüchternd aus. Während der Umsatz mit 238,7 Milliarden Euro noch leicht um ein Prozent zulegte, brach das operative Ergebnis dramatisch ein: von 12,8 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf nur noch 5,4 Milliarden Euro – ein Minus von 58 Prozent.
Der Fahrzeugabsatz blieb mit 6,6 Millionen Einheiten nahezu stabil (Vorjahr: 6,5 Millionen). Doch die operative Umsatzrendite rutschte auf magere 2,3 Prozent ab.
7,5 Milliarden Euro Sonderbelastungen
Finanzvorstand Arno Antlitz nannte drei Hauptgründe für das schwache Ergebnis: erhöhte Zölle, strategische Anpassungen bei Porsche sowie Abschreibungen auf den Geschäfts- und Firmenwert der Sportwagentochter . Zusammen belasteten diese Faktoren den Konzern mit 7,5 Milliarden Euro.
Bereinigt um diese Sondereffekte läge die Konzernmarge bei 5,4 Prozent – "eigentlich ein ordentlicher Wert angesichts des schwierigen Umfelds" , so Antlitz. Allein die Zölle kosten VW auf Jahresbasis bis zu fünf Milliarden Euro. Zusätzlich drückt der Hochlauf margenschwacher Elektrofahrzeuge auf die Profitabilität.
Cashflow unter Druck
Der Netto-Cashflow im Automobilbereich fiel um 47 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro (Vorjahr: 3,4 Milliarden). Neben schwächeren operativen Zuflüssen belasteten US-Zölle und der Erwerb weiterer Rivian-Aktien die Liquidität.
Regional zeigt sich ein gespaltenes Bild: Südamerika legte um 13 Prozent zu, Westeuropa um vier Prozent, Zentral- und Osteuropa um elf Prozent. Diese Zuwächse konnten die erwarteten Rückgänge in China (minus zwei Prozent) und Nordamerika (minus elf Prozent) mehr als kompensieren.
Ein Lichtblick: Der Auftragseingang in Westeuropa stieg um 17 Prozent. Besonders stark zog die Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen an – plus 64 Prozent. Ihr Anteil am Gesamtauftragseingang kletterte auf rund 22 Prozent.
Porsche im Minus
Die Entwicklung der Markengruppen fällt unterschiedlich aus: Die Core-Gruppe (VW Pkw, Skoda, Seat/Cupra) steigerte ihr operatives Ergebnis um sieben Prozent auf eine Rendite von 4,4 Prozent – trotz US-Zöllen und Restrukturierungskosten.
Die Progressive-Gruppe (Audi, Bentley, Lamborghini) verzeichnete einen Gewinnrückgang um 26 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Die operative Rendite sank auf 3,2 Prozent.
Dramatisch die Lage bei Sport Luxury mit Porsche: Die Markengruppe rutschte mit minus 0,2 Milliarden Euro in die roten Zahlen.
Verhaltener Ausblick
Für das Gesamtjahr 2025 erwartet VW Umsätze in Vorjahreshöhe. Die operative Rendite soll zwischen zwei und drei Prozent liegen, der Netto-Cashflow bei rund null Euro.
Antlitz kündigte an, die beschlossenen Sparprogramme konsequent umzusetzen, Maßnahmen vorzuziehen und neue Effizienzansätze zu entwickeln. Dabei soll der Fokus auf Skaleneffekten und besserer Ausschöpfung von Konzernsynergien liegen.



