Pornoseiten: Internetprovider sollen XHamster sperren
Die fünf größten Provider sollen XHamster sperren. Der Pornoseitenanbieter fordert eine branchenweite Lösung für die Altersverifikation.

Die fünf größten deutschen Internetanbieter sollen das deutsche Angebot von XHamster.com sperren. Die zuständigen Landesmedienanstalten hätten den Provider entsprechende Bescheide zugestellt, teilte die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) am 3. März 2022 mit. "Auf der Seite sind pornografische Angebote frei zugänglich - ohne dass sichergestellt ist, dass Kinder und Jugendliche keinen Zugang dazu erhalten", hieß es zur Begründung. Die Landesmedienanstalten versuchen bereits seit Jahren, bei bestimmten Pornoseiten den Jugendschutz durchzusetzen.
Ein Sprecher der Deutschen Telekom bestätigte auf Anfrage von Golem.de, dass eine Sperrverfügung am 3. März 2022 eingegangen sei. "Diese wird aktuell geprüft", hieß es weiter.
Konkret sollen die Provider, darunter auch Vodafone sowie 1&1, den Zugang zu de.xhamster.com blockieren. Im Jahr 2020 hatten die Provider die Aufforderung zu freiwilligen Sperren noch abgelehnt. Laut Vodafone hat bei einer solchen Sperraufforderung grundsätzlich "eine Abwägung aller relevanten Grundrechte zu erfolgen, insbesondere sind auch die Informationsfreiheit der Nutzer sowie die Berufs- und Eigentumsrechte des betroffenen Anbieters zu berücksichtigen". Daher bedürfe es zunächst einer juristischen Überprüfung, ob eine solche Sperre überhaupt zulässig sei.
Zudem hatte Vodafone auf Anfrage von Golem.de damals angekündigt, eine eventuelle Sperrverfügung intensiv rechtlich prüfen zu wollen, "insbesondere auch darauf, ob seitens der Behörden alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, gegen den Betreiber dieses Internetangebots direkt vorzugehen".
Hostprovider hat nicht reagiert
Letzteres ist in den vergangenen Jahren durchaus erfolgt. So hat die zuständige Landesmedienanstalt NRW den Hostprovider von XHamster ausfindig gemacht und diesen aufgefordert, die Seiten zu blockieren. Dass dieser Anbieter, angeblich die niederländische Dataweb Global Group, die Anordnung aus Nordrhein-Westfalen umsetzen würde, galt als " höchst unwahrscheinlich".
Daher war zu erwarten, dass die Provider zu Netzsperren aufgefordert würden. XHamster hatte der Nachrichtenagentur dpa mitgeteilt, Netzsperren seien "weit von einer optimalen Lösung entfernt". Durch sie würden junge Menschen lediglich auf kleinere Seiten ausweichen, bei denen sie extremeren Inhalten ausgesetzt seien. Das Unternehmen sei bereit, mit den deutschen Behörden zusammenzuarbeiten und eine Altersverifikation einzusetzen. Dies müsse aber branchenweit geschehen.
Zuletzt hat das Verwaltungsgericht Düsseldorf im Dezember 2021 ein Zugangsverbot für die Pornoseiten Pornhub, Youporn und Mydirtyhobby bestätigt. Ein solches Verbot sei mit EU-Recht vereinbar.
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