Pornhub-Doku Money Shot: Zu viele ungestellte Fragen
In der Netflix-Doku Money Shot geht es nicht nur um den Aufstieg von Pornhub, sondern auch um die Personen, die darunter gelitten haben. Leider bleibt die Doku zu sehr an der Oberfläche.

Dokumentationen über die Pornobranche gab es vor allem in den letzten Jahren einige. Manche befassen sich mit den Darstellern und ihrem späteren Lebensweg (After Porn Ends), andere mit Stars der Branche oder der hässlichen Realität des Gewerbes. Wieder andere thematisieren die Hinterleute, etwa mit der Frage, wer eigentlich an XHamster verdient.
- Pornhub-Doku Money Shot: Zu viele ungestellte Fragen
- Zwei Aspekte kommen in der Doku deutlich zu kurz
Bei Netflix gibt es nun Money Shot: The Pornhub Story, das irgendwie alles miteinander vermengen will. In gut 90 Minuten Laufzeit wird dabei viel gestreift, aber nur wenig vertieft.
Am Anfang stand der Erfolg
Die Dokumentation zeichnet nach, wie Pornhub zum Marktführer im Internet wurde und wie die traditionelle Pornobranche den neuen Konkurrenten misstrauisch beäugte. Ebenso wird erzählt, wie Sexarbeiter, die bisher mit den üblichen Produzenten Filme drehten oder ihre eigenen Webseiten betrieben, zu Pornhub kamen, weil das neue Dorado des Gewerbes mit seinen Millionen Nutzern auch weitaus mehr Gewinn versprach.
Aber nicht nur das: Die Sexarbeiter waren hier nicht länger von Produzenten abhängig. Sie verdienten weit mehr als zuvor. Doch das sollte nicht lange so sein.
Wollte man bei Pornhub seine eigenen Videos monetarisieren, musste man sich registrieren und verifizieren lassen. Aber die Plattform erlaubte jedem, Videos hochzuladen. Damit wurden auch Uploads Tür und Tor geöffnet, die aus illegalem Material bestanden: Vergewaltigungsvideos, Spycam-Videos, auch Kinderpornographie. Pornhub tat dagegen nichts. Weil auch diese Inhalte mit Bannerwerbung Geld einbrachten.
Pornhub tat auch dann nichts, wenn Betroffene sich meldeten. Erst durch die Aktivistin Laila Mickelwait, die eine Kampagne gegen Pornhub startete, bekamen sie eine Stimme, und durch die Journalisten, die das auf den Plan rief. So wie Nicholas Kristof, der zu recherchieren begann und in der New York Times den Artikel The Children of Pornhub veröffentlichte. Das Thema erreichte die Öffentlichkeit und Pornhub musste reagieren.
Überlastete Kontrolleure und panisches Aufräumen
Der Anbieter löschte mehr als zehn Millionen Videos, deren Herkunft nicht verifiziert werden konnte. Das heißt nicht, dass das alles illegales Material war, sondern nur, dass man nicht nachprüfen konnte, woher es stammte. Zudem erklärte Pornhub, dass man schon lange vor Social-Media-Seiten wie Facebook Moderatoren gehabt habe, die das hochgeladene Material begutachteten.
Einer dieser Kontrolleure kommt in der Dokumentation anonym zu Wort und erklärt, dass jeder von ihnen in einer Achtstundenschicht mindestens 700, besser bis zu 1.000 Videos sichten und bewerten sollte. Zudem erzählt er, dass Tausende Beschwerden von Menschen hereinkamen, deren private Videos unautorisiert online gestellt wurden. Die wenigsten wurden begutachtet, und wenn doch, dauerte es Wochen. Wurde ein Video entfernt, tauchte es wenig später über einen anderen Account wieder auf.
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Zwei Aspekte kommen in der Doku deutlich zu kurz |
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Deutsche Pornos sind auch einfach aus einer anderen Realität...
@Gilbates Daddy Elon hat große Pläne
ist doch sowieso nur eine fiktive Geschichte.
Speziell zum Thema PornHub kann ich auch die Podcast Serie "Hot Money" von der Financial...
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