Polizei: Vier Durchsuchungen wegen Missbrauch von Lernplattform
Auf den Lernplattformen von 31 Schulen sollen die Täter Drohungen zu Amokläufen, Bomben und Mord versendet haben.

Die Polizei hat vier Wohnungen in drei Bundesländern wegen des Verdachts auf Internetkriminalität durchsucht. Wie die Kriminalpolizei Braunschweig am Freitag mitteilte, durchsuchten die Beamten am 10. Februar sowie am 19. Januar Anschriften in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Die Verdächtigen sollen Schülerkonten auf der digitalen Lernplattform Iserv übernommen und mit ihnen unter anderem Drohmails verschickt haben.
Den Angaben zufolge wurden im August 2021 Hunderte Iserv-Konten gekapert. Darüber verschickten die mutmaßlichen Täter unter anderem Drohungen zu Amokläufen, Bomben und Morden an 31 Schulen in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Baden-Württemberg. Die Staatsanwaltschaft Göttingen ermittelt seitdem gemeinsam mit der Abteilung Cybercrime der Braunschweiger Kriminalpolizei gegen die Verdächtigen.
"Nach bisherigem Ermittlungsstand ist deutlich geworden, dass der Server der Schulplattform Iserv nicht die IT-Schwachstelle darstellte", heißt es von der Polizei. Weitere Angaben zum Vorgehen der Täter machte die Polizei nicht. Die Angreifer könnten beispielsweise über schwache Passwörter oder Zugangsdaten, welche die Nutzer auch bei anderen Diensten verwendet hatten und dort von einem Datenleck betroffen waren, eingedrungen sein.
Verdacht gegen die mutmaßlichen Täter erhärtet
Die Ermittler werfen den mutmaßlichen Tätern die Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten, Bedrohung, Ausspähen von Daten und übler Nachrede vor. Bei den Durchsuchungen stellte die Polizei Computer, Laptops, Handys und Speichermedien sicher. Der Verdacht gegen die mutmaßlichen Täter habe sich durch die Auswertung der Geräte erhärtet, erklärten die Polizeikräfte.
Im vergangenen Jahr gab es immer wieder Angriffe auf die digitalen Lernplattformen der Schulen, die während der Corona-Pandemie zum Schulalltag wurden. So nahm ein 14-Jähriger eine Lernplattform in Rheinland-Pfalz vom Netz. Manche Lernplattformen brachen jedoch auch einfach unter der Last an Zugriffen am ersten Schultag nach den Ferien zusammen, weil sie dafür nicht ausgelegt waren. Andere sollen per DDoS (Distributed Denial of Service) angegriffen worden sein.
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Bevor der Thread noch weiter abrutscht, wird er geschlossen. Sebastian Fels (golem.de)
Wie ich schon des Öfteren erwähnte: Wenn du eine Aktion mit Dummheit erklären kannst, ist...