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Polar Loop im Test: Schöner Tracker mit schwachen Daten

Polars neuer Loop sieht edel aus und trägt sich hervorragend, doch die App bremst den Fitnesstracker massiv aus.
/ Peter Steinlechner
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Polar Loop auf Tablet mit Polar-App (Bild: Peter Steinlechner / Golem)
Polar Loop auf Tablet mit Polar-App Bild: Peter Steinlechner / Golem
Inhalt
  1. Polar Loop im Test: Schöner Tracker mit schwachen Daten
  2. Polar Loop – Verfügbarkeit und Fazit

Fitnesstracker ohne Display sind schwer im Trend. Statt ständig auf eine Anzeige zu starren, sollen sie still im Hintergrund Daten sammeln – ideal für alle, die ihr Training oder ihren Alltag erfassen wollen, ohne sich ablenken zu lassen.

Whoop ( Test auf Golem ) machte das Konzept mit einem Abomodell populär, Amazfit zog mit dem Helio Strap ( Test auf Golem ) nach, und nun bringt auch Polar ein eigenes Modell: den Loop.

Der Name klingt nicht nur verdächtig nach Whoop, sondern ist auch eine Rückkehr: Loop hieß schon vor Jahren eine Reihe sehr einfacher Tracker von Polar. Jetzt also ein Neustart, deutlich edler und moderner, aber mit ähnlicher Philosophie, nämlich der Reduktion auf das Wesentliche.

Ich habe den Polar Loop in den vergangenen Wochen getragen. Selten fügte sich ein Tracker so angenehm unauffällig in den Alltag ein. Das gummierte Band ist weich, aber stabil, und die Haptik schlicht hervorragend.

Auch das Gehäuse macht mit seinem Metallrahmen einen edlen Eindruck. Eine kleine Markierung zeigt, in welche Richtung der Sensor am Handgelenk getragen werden sollte – eine unscheinbare, aber durchdachte Kleinigkeit.

Insgesamt wirkt der Loop hochwertiger als so mancher doppelt so teure Tracker. Laut Hersteller ist der Loop wasserfest nach WR30 – das bedeutet spritzwassergeschützt, aber nicht zum Schwimmen geeignet.

Inhaltlich jedoch bleibt der Funktionsumfang deutlich hinter dem, was Whoop oder Amazfit anbieten. Der Loop liefert die wichtigsten Basisdaten wie Schritte, Herzfrequenz und geschätzte Kalorien, dazu eine durchaus ordentliche Schlafanalyse.

Doch bei fortschrittlicheren Analysen rund um die Herzfrequenzvariabilität (HFV) klafft eine große Lücke – Stress, Body Battery und Ähnliches gibt es nicht. Im Grunde ist der Loop ein Sportuhr-Ableger ohne echte Trainingsfunktionen. Die App zeigt zwar übersichtlich die Tages- und Schlafwerte an, doch wer detaillierte Analysen sucht, stößt schnell an Grenzen.

Laut Polar wird es 2026 ein größeres Update der App geben, das einige Auswertungen verbessern soll. Im aktuellen Zustand ist sie eher spartanisch und trotz der vergleichsweise geringen Menge an Daten unübersichtlich.

Auch bei der automatischen Aktivitätserkennung zeigt der Loop Schwächen. In meinem Alltag wurden Spaziergänge, Radfahrten oder kurze Workouts zwar erkannt, aber fast immer mit falschen Zeiten und Sportarten – meist schlicht keine.

Teilweise startete die App eine Aktivität sogar automatisch, während ich bereits manuell eine andere mit GPS (per gekoppeltem Smartphone) aufgezeichnet hatte. Am Ende hatte ich dann zwei Datensätze für denselben Zeitraum.

Immerhin: Der Upload zu Strava funktioniert erstaunlich schnell, fast zu schnell. Wer nicht aufpasst und hinterher löscht, müllt sich die Timeline mit zufällig automatisch ermittelten Miniaktivitäten zu. Alternativ kann man die Aktivitätserkennung auch abschalten oder nicht mehr mit Strava synchronisieren.


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