Podcasts gibt es für fast jedes Thema
Dabei beweisen unzählige Angebote hierzulande das Gegenteil. Wer ein wenig sucht, findet zu praktisch jedem Thema stundenlange Sendungen, die sich ausführlich damit befassen. Und die tatsächlich gehört werden, was auch der Verbreitung von MP3-Spielern und Smartphones zu verdanken ist: Schließlich kann man die Angebote herunterladen, mitnehmen und hören, wann und wie man möchte.
In iTunes, nur um eine bekannte Plattform zu nennen, gibt es nicht nur Tausende Podcasts, sondern auch Anleitungen zum Selbermachen. Damit lässt sich sogar ohne Werbung Geld verdienen, wie Pritlove - der inzwischen vom Podcasting lebt - und andere beweisen.
Für Pritlove bieten Podcasts nicht nur Orientierung und Informationen, sondern auch "Argumentationstraining". Für festgefahrene und wütende Debatten könnten sie eine Lösung sein. Das ist Pritloves zweite Schlussfolgerung: Gesprochene Sprache eigne sich viel besser für Diskussionen, weswegen die Qualität von Debatten bei Podcasts eine ganz andere sei. Podcasts würden, so Pritlove, zu den Orten im Netz, an denen die wichtigen Diskussionen geführt werden.
Verbesserung der Technik
Auch das Argument, dass die Dinger viel zu lang seien und niemand Zeit und Lust habe, sich zwei Stunden Gerede über Teezubereitung anzuhören, lässt er nicht gelten. Selbstverständlich sei es kein Format, das jedem gefalle, aber es gebe beispielsweise "viele kompatible Berufe": Lokführer, Paketausfahrer, Außendienstmitarbeiter. Auch Hausarbeit eigne sich hervorragend, um sich eine Sendung anzuhören.
Pritlove sagt, er habe ohnehin noch nie erlebt, dass jemand die Länge einer Sendung beklagt habe, im Gegenteil. "Da kommt eher die Rückmeldung, könnte es nicht ein bisschen länger sein?"
Ein Problem allerdings gibt es: die erwähnten Suchmaschinen. Noch ist es nicht möglich, auf einzelne Stellen in einem Podcast gezielt zu verlinken und so auf Sätze, Argumente und Gedanken hinzuweisen. Darunter leidet im schlimmsten Fall die Debatte, die Podcasts anschieben möchten.
Die Szene arbeitet an Lösungen. Instacast, eine Podcast-App für das iPhone, ermöglicht es, einen Link zu erzeugen, der zu einer bestimmten Stelle in der Sounddatei weist. Pritlove ist überzeugt, dass Suchmaschinen bald auch mit Audiosignalen fertig werden und die Verbreitung von Podcasts dann enorm steige: "Podcasting ist die Zukunft, das Hören von Stimmen scheint die Leute auf irgendeine Art zu verzaubern."
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Podcasts: Das Netz muss sprechen lernen |
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Du willst mich verscheißern. Bei Google gleich der erste Link führt zu einer Seite die...
Kann ich nur unterschreiben. Einen podcast als kritische Auseinandersetzung mit einer...
Wieso? Man kann sowas doch aufzeichnen und Google ist, zumindest bei Telefongespraechen...
Mal ganz abgesehen von Podcasts: Die waren noch nie in ner ordentlichen Teamspeak...
Bei Videos und Podcasts ist die Informationsdichte viel zu gering. Ich muss auf diese...