Podcast Besser Wissen: Münzschätze und Maschinenlernen

In unserem Podcast finden wir diesmal heraus, wie Zehntausende Münzen klassifiziert werden können und wo die KI die gleichen Fehler macht wie die Archäologen.

Artikel veröffentlicht am , Martin Wolf
So gut erhalten sind keltische Münzen selten.
So gut erhalten sind keltische Münzen selten. (Bild: KI-generiert mit Midjourney / Golem.de)

Dreißig Jahre lang spazierten zwei Schatzsucher immer wieder über die Kanalinsel Jersey und fanden außer ein paar vereinzelten winzigen Münzen – nichts. Plötzlich, im Mai des Jahres 2012, schlugen ihre Geräte dann aber auf einem Feld an. Die Schatzsucher gruben nur ein wenig, fanden Metall und meldeten die Stelle an das örtliche Museum.

Nach ersten Grabungen wurde recht schnell klar, dass sie den größten keltischen Münzschatz der Welt entdeckt hatten. Zehntausende teils winzige Metallstücke waren zu einem 1,4 Meter langen und 15 Zentimeter dicken Block zusammenkorrodiert.

In jahrelanger Kleinarbeit begannen Wissenschaftler und Freiwillige unter der Leitung des Konservators Neil Mahrer ab 2014 damit, jede Münze einzeln aus dem Schatz zu lösen, zu reinigen und zu dokumentieren. Der Fund wurde nach seiner Herkunft Le Câtillon II genannt. Le Câtillon I war in den 50er Jahren ebenfalls auf der Insel entdeckt worden.

Die Aufgabe, die Münzen miteinander zu vergleichen und herauszufinden, wie viele davon aus der gleichen Prägung stammen, fiel dem Numismatiker Philip de Jersey zu. Dieses monumentale Projekt begann er zunächst ganz klassisch mit dem paarweisen optischen Abgleich.

Seit 2021 bekommt er jedoch digitale Unterstützung aus Deutschland. David Wigg-Wolf und Karsten Tolle wollen mit dem wissenschaftlichen Projekt Clarenet die Mustererkennung per maschinellem Lernen einsetzen, um Münzen besser kategorisieren zu können. Wir haben uns mit den beiden in unserem Podcast unterhalten.

Mit unserem Podcast Besser Wissen informieren wir unterhaltsam über Technologie- und Wissenschaftsthemen. Wir reden mit der Golem.de-Redaktion und führen Interviews mit externen Expertinnen und Experten. Pro Folge greifen wir ein spezifisches Thema auf und beleuchten es aus verschiedenen Perspektiven. Wir veröffentlichen wöchentlich neue Folgen von Besser Wissen auf Golem.de, diese sind aber auch auf den Plattformen Spotify, Google Podcasts, Deezer, Apple Podcasts und Podigee zu finden; der Feed ist hier. Wer uns abonniert, erhält Zugriff auf die aktuelle Episode, sobald wir sie veröffentlichen.

Wir freuen uns über Feedback! Themenanregungen, Kritik und Blumensträuße nehmen wir unter podcast@golem.de entgegen.

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