Podcast Besser Wissen: Haben Computerchips die DDR ruiniert?
Wir haben uns in unserem Podcast mit einem ehemaligen SED-Parteisekretär an der TU Dresden unterhalten und einen Einblick in die Halbleiterentwicklung hinter dem Eisernen Vorhang bekommen.

Die DDR hatte Zeit ihrer Existenz mit knappen Ressourcen zu kämpfen. Das galt auch für die entstehende Halbleiterindustrie. Ein Embargo untersagte westlichen Firmen die Lieferung von Komponenten, die den RGW-Staaten einen technologischen Gleichstand hätte ermöglichen können.
So begann die Arbeit an einem eigenen Computersystem, das ESER getauft wurde: Einheitliches System Elektronischer Rechentechnik. Es sollte unter anderem mit IBMs System 360 kompatibel sein, was Hard- und Softwarebeschaffung erleichterte.
Über 300.000 Menschen arbeiteten in 70 Betrieben über mehrere Länder verteilt an dem Projekt. Trotzdem gelang es bis zum Zusammenbruch des Ostblocks nicht, konkurrenzfähige Computertechnik in großem Maßstab herzustellen.
Dennoch bemühte sich die DDR darum, eine eigene Halbleiterindustrie aufzubauen. Die Chipfertigung sollte in Dresden in einem eigens errichteten Werk erfolgen. Die Kosten für das Projekt überstiegen in den späten 1980er Jahren eine Milliarde DDR-Mark.
Dass die Produktion niemals in größeren Stückzahlen erfolgte und der präsentierte 1-Megabit-Chip schon bei Erscheinen nicht mehr zeitgemäß war, ging in den allgemeinen politischen Wirren der Wende unter.
Frank Riechert hat die Bemühungen der DDR um eine eigene Halbleiterindustrie als Parteisekretär und Wissenschaftler an der TU Dresden als Zeitzeuge erlebt und erzählt in unserem Podcast aus seinem Leben.
Mit unserem Podcast Besser Wissen informieren wir unterhaltsam über Technologie- und Wissenschaftsthemen. Wir reden mit der Golem.de-Redaktion und führen Interviews mit externen Expertinnen und Experten. Pro Folge greifen wir ein spezifisches Thema auf und beleuchten es aus verschiedenen Perspektiven. Wir veröffentlichen wöchentlich neue Folgen von Besser Wissen auf Golem.de, diese sind aber auch auf den Plattformen Spotify, Google Podcasts, Deezer, Apple Podcasts und Podigee zu finden; der Feed ist hier. Wer uns abonniert, erhält Zugriff auf die aktuelle Episode, sobald wir sie veröffentlichen.
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Man konnte zwar Wartburg oder Haus kaufen aber versuch dich mal als Dachdecker...
ein weiteres teures Fiasko war das einpflanzen des VW Viertakters in Trabi und Wartburg...
Das stimmt so nicht. Natürlich kann ein sozialistisches System auch Leistungsanreize...
sry aber das passt auch nicht der 32 bit Chip war kein x86 wozu auch mittlerweile stirbt...
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