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Podcast Besser Wissen : Haben Computerchips die DDR ruiniert?

Podcast „Besser Wissen“ Cover
Wir haben uns in unserem Podcast mit einem ehemaligen SED-Parteisekretär an der TU Dresden unterhalten und einen Einblick in die Halbleiterentwicklung hinter dem Eisernen Vorhang bekommen.
/ Martin Wolf
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Der 1-Megabit-Chip der DDR (Bild: Bundesarchiv Bild 183-1989-0406-022, VEB Carl Zeiss Jena, 1-Megabit-Chip (Colorierung und Bearbeitung: Martin Wolf/Golem.de))
Der 1-Megabit-Chip der DDR Bild: Bundesarchiv Bild 183-1989-0406-022, VEB Carl Zeiss Jena, 1-Megabit-Chip (Colorierung und Bearbeitung: Martin Wolf/Golem.de)

Die DDR hatte Zeit ihrer Existenz mit knappen Ressourcen zu kämpfen. Das galt auch für die entstehende Halbleiterindustrie. Ein Embargo untersagte westlichen Firmen die Lieferung von Komponenten, die den RGW-Staaten(öffnet im neuen Fenster) einen technologischen Gleichstand hätte ermöglichen können.

So begann die Arbeit an einem eigenen Computersystem, das ESER(öffnet im neuen Fenster) getauft wurde: Einheitliches System Elektronischer Rechentechnik. Es sollte unter anderem mit IBMs System 360(öffnet im neuen Fenster) kompatibel sein, was Hard- und Softwarebeschaffung erleichterte.

Über 300.000 Menschen arbeiteten in 70 Betrieben über mehrere Länder verteilt an dem Projekt. Trotzdem gelang es bis zum Zusammenbruch des Ostblocks nicht, konkurrenzfähige Computertechnik in großem Maßstab herzustellen.

Dennoch bemühte sich die DDR darum, eine eigene Halbleiterindustrie aufzubauen. Die Chipfertigung sollte in Dresden in einem eigens errichteten Werk erfolgen. Die Kosten für das Projekt überstiegen in den späten 1980er Jahren eine Milliarde DDR-Mark.

Dass die Produktion niemals in größeren Stückzahlen erfolgte und der präsentierte 1-Megabit-Chip schon bei Erscheinen nicht mehr zeitgemäß(öffnet im neuen Fenster) war, ging in den allgemeinen politischen Wirren der Wende unter.

Frank Riechert hat die Bemühungen der DDR um eine eigene Halbleiterindustrie als Parteisekretär und Wissenschaftler an der TU Dresden als Zeitzeuge erlebt und erzählt in unserem Podcast aus seinem Leben.

Mit unserem Podcast Besser Wissen informieren wir unterhaltsam über Technologie- und Wissenschaftsthemen. Wir reden mit der Golem.de-Redaktion und führen Interviews mit externen Expertinnen und Experten. Pro Folge greifen wir ein spezifisches Thema auf und beleuchten es aus verschiedenen Perspektiven. Wir veröffentlichen wöchentlich neue Folgen von Besser Wissen auf Golem.de, diese sind aber auch auf den Plattformen Spotify(öffnet im neuen Fenster) , Google Podcasts(öffnet im neuen Fenster) , Deezer(öffnet im neuen Fenster) , Apple Podcasts(öffnet im neuen Fenster) und Podigee(öffnet im neuen Fenster) zu finden; der Feed ist hier(öffnet im neuen Fenster) . Wer uns abonniert, erhält Zugriff auf die aktuelle Episode, sobald wir sie veröffentlichen.

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