PODCAST BESSER WISSEN : "Das Pferd frisst keinen Gurkensalat"


Der Satz vom gurkensalat-verschmähenden Pferd soll der Beginn des ersten Telefongesprächs der Welt gewesen sein. Der Physiklehrer Philipp Reis(öffnet im neuen Fenster) sprach ihn 1860 durch seinen selbstgebauten Apparat, der eine Ohrmuschel aus Holz und eine Membran aus Schweinehaut hatte. Ein Jahr später zeigte er ihn dann im Rahmen eines Vortrages den Mitgliedern des Physikalischen Vereins in Frankfurt am Main. Das System war unzuverlässig und eignete sich nach Ansicht von Reis eher für die Übertragung von Musik als von Sprache.
1876 reichten dann in den USA zwei Erfinder ein Patent auf die neue Technologie ein - im gleichen Patentamt, nur wenige Stunden nacheinander. Wer zuerst da war und welche Rolle der für die Entgegennahme verantwortliche Mitarbeiter des Amtes spielte, wurde Gegenstand eines langwierigen Prozesses(öffnet im neuen Fenster) . Bell galt fortan als derjenige, der dem Telefon zum Durchbruch verhalf. Dass sein Patentanwalt den Amtsmann bestochen hatte, wurde erst im Gerichtsverfahren offenbar.
Schon fünf Jahre später hatten in den USA bereits fast alle Städte mit mehr als 15.000 Einwohnern ein Telefonnetz. In Berlin gab es versuchsweise eine Fernsprechvermittlungsstelle mit acht Teilnehmern. Die neue Technologie verbreitete sich in den kommenden Jahrzehnten rasant, so waren im Jahr 1910 weltweit 10 Millionen Fernsprecher an die Vermittlungsstellen angeschlossen, allein in Deutschland 941.000. Die Geschichte und Geschichten hinter dieser Kommunikationsrevolution besprechen die Golem.de-Redakteure Sebastian Grüner, Tobias Költzsch und Martin Wolf in unserem Podcast.
Auch das erste mobile Telefonat(öffnet im neuen Fenster) fand 1946 in den USA statt, wobei es sich hierbei eher um eine Funkstrecke mit manueller Verbindung durch die Vermittlung am anderen Ende handelte. Ohnehin blieb die Handvermittlung per Klappenschrank(öffnet im neuen Fenster) lange der Standard im Telefonnetz.
In Deutschland war übrigens der Ortsnetzbereich Uetze bei Burgdorf(öffnet im neuen Fenster) der letzte, der noch bis 1966 ohne Selbstwählferndienst auskommen musste.
Mit unserem Podcast Besser Wissen informieren wir unterhaltsam über Technologie- und Wissenschaftsthemen. Wir reden mit der Golem.de-Redaktion und führen Interviews mit externen Expertinnen und Experten. Pro Folge greifen wir ein spezifisches Thema auf und beleuchten es aus verschiedenen Perspektiven. Wir veröffentlichen wöchentlich neue Folgen von Besser Wissen auf Golem.de, sie sind aber auch auf den Plattformen Spotify(öffnet im neuen Fenster) , Google Podcasts(öffnet im neuen Fenster) , Deezer(öffnet im neuen Fenster) und Apple Podcasts(öffnet im neuen Fenster) zu finden; der Feed ist hier(öffnet im neuen Fenster) . Wer uns abonniert, erhält Zugriff auf die aktuelle Episode, sobald wir sie veröffentlichen.
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