Pneupard: Vierbeiniger Roboter mit Luftantrieb

Wissenschaftler in Osaka bauen einen Roboter nach dem Vorbild einer Raubkatze. Ziel ist, die Fortbewegungsmechanismen der Katzen zu studieren, um Erkenntnisse für künftige Roboter zu gewinnen.

Artikel veröffentlicht am ,
Pneupard: nur ein Drucksensor pro Bein
Pneupard: nur ein Drucksensor pro Bein (Bild: Universität Osaka/Screenshot: Golem.de)

Wissenschaftler aus Japan haben einen Roboter entwickelt, der den Gang einer Katze nachahmt. Angetrieben wird er von künstlichen Muskeln. Bisher existieren nur die Hinterläufe, denen allerdings eine feline Eleganz fehlt.

Pneupard heißt der Roboter, den Andre Rosendo, Shogo Nakatsu, Kenichi Narioka und Koh Hosoda von der Universität in Osaka entwickelt haben. Es handelt sich um einen Roboter nach dem Vorbild einer Raubkatze, der von pneumatisch betriebenen, künstlichen Muskeln angetrieben wird.

Muskeln aufpumpen

Bisher besteht der Roboter nur aus den beiden hinteren Extremitäten, die zudem auch noch asymmetrisch sind, da sie unterschiedlich konstruiert sind. Jedes Bein wird durch sieben pneumatische Muskeln gebeugt und gestreckt. Sie bestehen aus Kunststoffschläuchen, die sich kontrahieren, wenn Luft in sie hineingepumpt wird. Die Anatomie ist den Beinen eines Gepards nachempfunden.

Das Bemerkenswerte an dem Pneupard: Der Gang ist nicht programmiert. Die pneumatischen Muskeln werden nach dem Muster der Beinmuskeln einer Katze aktiviert. Diese hatten die Forscher zuvor auf dem Laufband gehen lassen und dabei elektromyografische Signale aufgezeichnet. Die einzigen Sensoren des Roboters sind je ein Drucksensor an jedem Fuß.

Intelligenter Bewegungsapparat

Das einfach aufgebaute System erzeugt einen so stabilen Gang, dass der Roboter trotz seiner asymmetrischen Beine auch über Hindernisse, die die Forscher ihm auf das Laufband legten, nicht stolperte. Offensichtlich verfüge der Bewegungsapparat eines Tieres über eine gewisse Intelligenz, die es ihm ermögliche, auch ohne ausgeklügelte Steuermechanismen Störungen auszugleichen, sagte Projektleiter Rosendo dem US-Wissenschaftsmagazin IEEE Spectrum.

Die robotische Raubkatze macht derzeit noch einen etwas traurigen Eindruck: Sie besteht nur aus den Hinterbeinen, die an einem Gestell mit Rollen befestigt sind. Die Vorderbeine seien aber in Arbeit, sagte Rosendo. Sie sollen im Laufe des Jahres fertig werden. Außerdem werde der Roboter eine flexible Wirbelsäule bekommen, die ebenfalls von künstlichen Muskeln bewegt werde.

Katzengang entschlüsseln

Ziel des Projekts sei, "eine biomimetische Plattform zu schaffen, mit der wir den Bau einer Katze nachbilden können, um zu verstehen, weshalb sie in vielen verschiedenen Bereichen der Fortbewegung so hervorragend ist", erklärt Rosendo. Die Erkenntnisse über den Katzengang wollen sie dann auf zukünftige Roboter übertragen.

Pneupard ist nicht der erste Laufroboter der Wissenschaftler aus Osaka: Sie haben vor einiger Zeit bereits den Zweibeiner Athlete vorgestellt. Das US-Unternehmen Boston Dynamics arbeitet ebenfalls an einer robotischen Raubkatze, dem Cheetah. Der Robotergepard hat im vergangenen Jahr einen Geschwindigkeitsrekord für Laufroboter ausgestellt.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


spambox 27. Feb 2013

getarnt durchs Gebüsch schleichen ist mit dem Teil aber schon fast suizidal. Der Hund...

wp 27. Feb 2013

Mit der Technik zwischen diesen Produkten kenne ich mich zwar nicht aus aber im Vergleich...



Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Sammanlänkad
Ikea bringt wandlungsfähige Solarlampe

Sammanlänkad heißt Ikeas limitierte Solarlampe, die sich als Schreibtisch-, Decken- und Taschenlampe sowie als Akkupack verwenden lässt.

Sammanlänkad: Ikea bringt wandlungsfähige Solarlampe
Artikel
  1. FreedomGPT: Ein KI-Tool, das zum Suizid anleiten und Hitler loben kann
    FreedomGPT
    Ein KI-Tool, das zum Suizid anleiten und Hitler loben kann

    FreedomGPT ist wie ChatGPT ein Sprachgenerator. Allerdings fehlen ihm Filter, so dass die KI jede Anfrage beantwortet - egal wie fragwürdig.

  2. Amazon und Ebay: Onlinehändler müssen EU-Partner für Produktsicherheit bieten
    Amazon und Ebay
    Onlinehändler müssen EU-Partner für Produktsicherheit bieten

    Außereuropäische Anbieter bei Amazon und Ebay müssen einen in der EU ansässigen Händler benennen, der für die Sicherheit verantwortlich ist. Wie das praktisch kontrolliert wird, ist fraglich.

  3. IT-Projektmanager: Perfektionist, ahnungslos und Ja-Sager
    IT-Projektmanager
    Perfektionist, ahnungslos und Ja-Sager

    Schwierige Projektmanager können nicht nur nerven, sondern viel kaputt machen. Wir geben Tipps, wie IT-Teams die Qual beenden.
    Ein Ratgebertext von Kristin Ottlinger und Jakob Rufus Klimkait

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    • Daily Deals • RTX 4090 erstmals unter 1.700€ • MindStar: Gigabyte RTX 4080 1.229€ statt 1.299€, Intel Core i9-12900K 399€ statt 474€ • SSDs & Festplatten bis -60% • AOC 34" UWQHD 279€ • Xbox-Controller & Konsolen-Bundles bis -27% • Windows Week • 3 Spiele kaufen, 2 zahlen [Werbung]
    •  /