Pisa-Studie: Deutsche Schüler können zu wenig am Computer
Deutschen Schülern fehlen digitale Kompetenzen, das zeigt der erste Pisa-Report zum Thema. Er enthüllt aber auch: Computer allein machen den Unterricht nicht besser.

Bei der Vermittlung digitaler Kompetenz liegen deutsche Schulen weit hinter Ländern wie Singapur, Hongkong oder Australien zurück. Das enthüllt der erste Pisa-Report zu digitalen Kompetenzen, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) heute vorlegt.
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Vier Schüler, ein Computer - so sah es demnach im Schnitt an deutschen Schulen im Jahr 2012 aus. Mit einem Schüler-Computer-Verhältnis von 4,2 zu 1 liegt Deutschland auf Platz 28 unter den 34 OECD-Ländern.
Computer allein machen Schüler nicht besser
Aus der Pisa-Erhebung Students, Computers and Learning geht allerdings auch hervor: Diejenigen Länder, die stärker in die digitale Ausstattung im Bildungsbereich investiert haben, konnten in den vergangenen zehn Jahren dennoch keine nennenswerten Verbesserungen der Schülerleistungen in den Bereichen Lesekompetenz, Mathematik oder Naturwissenschaften erzielen. Dieses Teilergebnis legt nahe: Digitale Vernetzung ist vielleicht eine notwendige Bedingung für den Schulerfolg, aber sicher nicht die einzige.
Für die Untersuchung testeten die Wissenschaftler in einem simulierten Büro mit einem standardisierten Computerangebot die Schüler daraufhin, wie sie Onlinetexte lesen und Informationen im Internet finden. Beim Onlinelesen schnitten dabei Schüler in Singapur, Korea, Hongkong, Japan, Kanada und Schanghai-China am besten ab.
Nicht so leicht verzetteln
Die besten Ergebnisse beim Browsen im Internet erreichten Schüler aus Singapur, Australien, Korea, Kanada und den USA sowie Irland. Sie waren besonders hartnäckig dabei, die richtigen Links zu finden, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen. Sie verzettelten sich auch nicht so leicht durch wahlloses Anklicken von Webseiten, die irgendwie zum gestellten Thema gehörten.
Sehr geringe Fähigkeiten im Umgang mit dem Internet zeigte nur einer von zehn Schülern in den OECD-Ländern. Zu dieser Gruppe der Schlecht-Performer gehört in Ländern wie Brasilien, Kolumbien, Ungarn, Israel und den Vereinigten Arabischen Emiraten einer von sechs Schülern, dagegen liegt in den Ländern Ostasiens die Quote deutlich unter dem Durchschnitt.
Die Studie findet mehrere Gründe dafür, warum manche Schüler mit der Technik des 21. Jahrhunderts wenig Lernerfolg erzielen: wenig Gelegenheit zum Üben in der Familie, das Fehlen von Grundfertigkeiten im Umgang mit Computern - aber auch fehlende Motivation. Zudem gibt es der Studie zufolge einen engen Zusammenhang zwischen dem sozialen Status und der Art und Weise, wie Schüler ihre Zeit am Computer nutzen.
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Privilegierte Schüler nutzen das Internet anders als Benachteiligte |
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