Pipeline-Hack: FBI holt Großteil des Lösegeldes in Bitcoins zurück

Nach dem Ransomware-Angriff auf die größte Benzin-Pipeline in den USA konnten Ermittler den Großteil des Lösegeldes in der Digitalwährung Bitcoin wiedererlangen. Demnach sei das Geld in den vergangenen Wochen über 23 verschiedene Wallets auf der Bitcoin-Blockchain verfolgt worden, die der Ransomware-Gruppe Darkside zugeordnet werden.
Das Justizministerium erklärte, dass es 63,7 der ursprünglich 75 bezahlten Bitcoins beschlagnahmen konnte. Da der Bitcoin-Kurs seit der Zahlung deutlich gesunken ist, sind diese jedoch nur noch besagte 2,3 Millionen US-Dollar wert. In einer eidesstattlichen Erklärung betonte das FBI am Montag, dass es im Besitz des privaten Schlüssels zum besagten Bitcoin-Wallet sei, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet(öffnet im neuen Fenster) . Es blieb jedoch unklar, wie es an diesen gelangen konnte.
Nach wie vor gelte das alte Sprichwort "Folge dem Geld" (engl. Follow the Money), betonte die stellvertretende Generalstaatsanwältin Lisa O. Monaco am Montag. Mit der Beschlagnahme des Lösegeldes möchten die Strafverfolgungsbehörden Kriminelle warnen, dass die Vereinigten Staaten planen, ihre Gewinne ins Visier zu nehmen.
4,4 Millionen US-Dollar Lösegeld bezahlt
Trotz vorhandener Backups bezahlte Colonial letztlich 4,4 Millionen US-Dollar Lösegeld an die Ransomware-Gruppe. Die sogenannte Darkside-Gruppe entschuldigte sich für die sozialen Folgen des Angriffs . Sie hätten Geld verdienen und keine gesellschaftlichen Probleme auslösen wollen, schrieben die Erpresser, nachdem es etwa zu Benzin-Hamsterkäufen an Tankstellen kam. Was die tatsächliche Motivation hinter der Entschuldigung war, ist schwer abzuschätzen.
Etwa eine Woche nach dem bekanntgewordenen Angriff gab mutmaßlich Darkside selbst bekannt(öffnet im neuen Fenster) , dass die Gruppe den Zugriff auf ihre erbeuteten Bitcoins und ihre Blog-Infrastruktur verloren hat.
Am 12. Mai 2021 wurde die Pipeline wieder in Betrieb genommen . Das US-Justizministerium hat die Staatsanwaltschaften aufgrund des Pipeline-Hacks angewiesen, koordiniert gegen Ransomware-Angriffe vorzugehen und diese mit einer ähnlichen Priorität wie Terrorismus zu behandeln.



