Der Pinecil macht Spaß!
Getestet haben wir den Pinecil mit der mitgelieferten Spitze ST-B2, er tritt gegen eine Lötstation (Modell BT-2BWA) von JBC an – die galten lange als Referenz bezüglich Regelgeschwindigkeit und -genauigkeit. In der JBC-Station verwenden wir eine ähnliche Lötspitze (Modell 245-043). Als Lötzinn nutzen wir das bleifreie Iso-Core von Felder mit 1 mm Durchmesser, beide Lötgeräte stellen wir auf 370° C ein. Die anfänglich getesteten 350° C, die mit der JBC-Station gut funktionieren, stellen sich beim Pinecil schnell als zu gering heraus.
Die Spannungsversorgung erfolgt bei uns über das ebenfalls von Pine64 angebotene Netzteil Pinepower. Es kann über einen USB-C-Port mittels PD 3.0 bis zu 65 Watt Leistung liefern. Angeschlossen haben wir den Lötkolben mit einem ebenfalls von Pine64 gekauften silikonummantelten USB-C-Kabel. Das verzeiht versehentliche Berührungen mit der Lötspitze, da es höhere Temperaturen aushält als normale Kabel mit Kunststoffmantel. Es ist zudem wesentlich flexibler.
Bevor es losgeht, müssen beide Geräte erst einmal aufheizen. Bei der JBC-Station ist es quasi unmöglich, das Griffstück so schnell aus dem Halter zu nehmen, wie die Spitze aufheizt. Aber auch der Pinecil ist ziemlich fix: Nach dem Einschalten benötigt er etwa neun Sekunden, um die eingestellten 370° C zu erreichen. Aus dem Standby mit 150° C sind es etwa acht Sekunden.
Das Display zeigt permanent die aktuelle Temperatur der Lötspitze an, so erkennen wir eindeutig, wann wir loslegen können. Kleines Gimmick: Per Bluetooth kann der Pinecil Temperatur und Leistungsaufnahme auch an Smartphone, Tablet oder PC schicken. Dort kann der Verlauf im Browser angezeigt werden, auch die Spitzentemperatur lässt sich ändern.
Die Lötleistung überzeugt
Zunächst brauchen zwei Platinen Stiftleisten. Solche Through-Hole-Komponenten verlöten wir nach kurzer Eingewöhnung mit dem Pinecil ebenso problemlos wie mit der gewohnten Lötstation. Der Pinecil liegt dabei gut in der Hand, das Kabel stört nicht. Mit rund 30 Gramm inklusive Lötspitze ist er leicht, das etwas größere Gehäuse finden wir fast etwas angenehmer als das sehr schlanke Handstück der JBC-Station.
Eine Streifenrasterplatine soll eine Fläche mit hoher Wärmekapazität, etwa eine größere Massefläche, simulieren. Auch hier zeigt der Pinecil keine Schwächen. Sollte dennoch mal eine Lötstelle nicht schnell genug warm werden, lässt sich die Spitzentemperatur mit der Boost-Funktion kurzzeitig anheben. Dazu wird die näher an der Lötspitze gelegene Plus-Taste gedrückt gehalten, die Temperatur steigt dann in der Voreinstellung auf 420° C, der Wert ist natürlich anpassbar.
Die Idee finden wir gut, in der Praxis erfordert die Boost-Funktion allerdings etwas Übung, um beim Drücken der Taste nicht auch die Lötspitze wegzudrücken. Am besten erreichen wir den Boost-Knopf mit dem Daumen. Allzu häufig sollte die Boost-Funktion ohnehin nicht verwendet werden, der Hersteller empfiehlt für die Lötspitzen eine Maximaltemperatur von 400° C, dauerhaft höhere Werte lassen die Spitze schneller verschleißen.
Auch Kabel verzinnen wir mit dem Pinecil problemlos, zumindest so lange der Querschnitt nicht zu groß wird – obwohl die Standardspitze dafür nicht die erste Wahl ist. An einen Stecker bringen wir die Kabel anschließend ebenfalls schnell und sauber an.
Bedienung ist gewöhnungsbedürftig
Natürlich gibt es auch beim Pinecil ein Haar in der Suppe, es stört jedoch kaum: die Bedienung. Zwei Tasten sind wunderbar, um die Spitzentemperatur anzupassen, beim Navigieren durch das umfangreiche Menü sind sie, in Verbindung mit dem kleinen Display, ein Krampf.
Hat man versehentlich am gewünschten Punkt vorbeigeklickt, muss das Menü von vorn durchlaufen werden. Viele der Optionen wird ein Großteil der Nutzer zudem nie benötigen. Daher ein Vorschlag für eine weitere Menüoption: Eine Auswahl zwischen einfachem und vollständigem Menü.
Kommen wir damit zum Fazit und zur Frage, wo der Pinecil zu bekommen ist.
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