Pinebook Pro im Test: Der 200-US-Dollar-Linux-Laptop für Bastler
Käufer erhalten aufrüstbare Hardware, die bisher erschreckende Linux-Umsetzung ist zudem bald Geschichte.

Günstige Linux-Laptops mit ARM gibt es bisher eigentlich nur als Chromebook. Wem das Chrome OS nicht ausreicht, kann die Linux-Umgebung Crostini auf der Kommandozeile nutzen. Das Pinebook Pro wird von Pine64 als Alternative dazu platziert: ein Laptop mit einer klassischen Linux-Distribution (Debian) und bootbarem Micro-SD-Kartenschacht für 200 US-Dollar. Das klang interessant - wir haben daher ein Pinebook Pro gekauft und getestet.
- Pinebook Pro im Test: Der 200-US-Dollar-Linux-Laptop für Bastler
- Fast offene ARM-Hardware
- Altes Debian ohne Standardtreiber
- Künftig Manjaro vorinstalliert
- Pinebook Pro: Verfügbarkeit und Fazit
Mit 329 x 220 x 12 mm bei 1,26 kg hinterlässt das Notebook auf den ersten Blick einen überraschend guten Eindruck, das hätten wir angesichts des Preises nicht unbedingt erwartet. Das Gehäuse ist allerdings kaum verwindungssteif und lässt sich an vielen Stellen leicht eindrücken, wenngleich es aus einer Magnesiumlegierung statt komplett aus Kunststoff gefertigt wurde. Die Oberfläche, gerade der Deckel, ist arg anfällig für Fingerabdrücke.
Pine64 liefert das Pinebook Pro in zwei schlichten Pappschachteln aus, was wir gut finden. Neben dem Linux-Laptop selbst liegt ein 15-Watt-Netzteil darin, dessen fest montiertes Kabel mit 120 cm arg kurz ist. Dafür gibt es zwei Aufsätze, einen für US-amerikanische Steckdosen (NEMA-1) und einen für europäische (CEE 7/16). Wer das Pine64-Netzteil nicht verwenden möchte, kann das Pinebook Pro auch über USB-C laden. In beiden Fällen zeigt eine rote LED an, dass das Notebook am Netz hängt. Beim Start begrüßt uns das System mit "Sesam, öffne dich!" - cool.
Anschlussseitig weist der Laptop eine alltagstaugliche Port-Ausstattung auf: Neben der Barrel-Strombuchse verbaut Pine64 noch einen USB-C, zwei USB-A, einen Micro-SD-Kartenleser und eine 3,5-mm-Audioklinke. Der USB-A auf der rechten Seiten ist als USB 3.2 Gen1 (5 GBit/s) ausgelegt, der rechts nur als USB 2.0 mit niedrigerer Übertragungsrate. Die USB-C-Buchse arbeitet ebenfalls mit USB 3.2 Gen1, zudem eignet sie sich zum Aufladen (5V @ 3A) und gibt per Displayport-Alternate-Mode ein Signal an externe Bildschirme aus. Laut Pine64 klappt das mit 4K bei 60 Hz, unser Eizo EV2785 zeigte aber nur 1080p mit 60 Hz an.
Apropos Display: Pine64 hat sich für ein mattes IPS-Panel von BOE mit 1.920 x 1.080 Pixeln bei 60 Hz entschieden. Es soll mit 250 Candela pro Quadratmeter leuchten und einen Kontrast von 1.000:1 aufweisen, was wir nach der Installation von Displaycal und ArgyllCMS in etwa bestätigen können. Wirklich hell ist das nicht, bis vor kurzem waren solch dunkle Panels aber selbst bei teuren Thinkpads leider typisch. Draußen im Sonnenschein sind 250 Nits zu wenig, im Bastelkeller hingegen völlig ausreichend.
Hier könnte allerdings die fehlende Tastaturbeleuchtung stören, denn die gibt es nicht. Das Keyboard tippt sich passabel, wir mögen den vergleichsweise harten Anschlag. Weil sich ganz oben rechts neben der F12-Taste jedoch der Power-Button statt der Entf-Taste befindet, haben wir anfangs versehentlich ständig das Shutdown-Pop-up geöffnet. Cool: Drücken wir zehn Sekunden lang die Pine64- und die F10/F11/F12-Taste, schalten wir per Privacy Switch das Mikrofon, das Wi-Fi oder die 1600p-Kamera ab. Zumindest um das WLAN wieder einzuschalten, müssen wir das System rebooten oder per Kommandozeile den Treiber neu starten.
Die Oberfläche des Multitouch-Trackpads ist ziemlich rau, was uns eigentlich gut gefällt. Filigrane Bewegungen wie Fenster größer ziehen oder ein, zwei Buchstaben in einem Text markieren, wird jedoch zur Geduldsprobe. Lassen wir die Äußerlichkeiten, weiter geht es mit der Technik im Inneren des Pinebook Pro.
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