Pilot überflüssig: Sikorsky streicht Cockpit im Black Hawk

Die Sikorsky-Abteilung von Lockheed Martin hat einen autonomen Hubschrauber präsentiert, der vollständig auf ein herkömmliches Cockpit verzichtet. Der S-70UAS U-Hawk basiert auf der UH-60L-Black-Hawk-Plattform(öffnet im neuen Fenster) und ersetzt das Cockpit durch Frachttüren und zusätzlichen Stauraum.
Das Fluggerät wurde bei der Ausstellung der Association of the United States Army gezeigt. Sikorsky entwickelte den Prototyp in etwa zehn Monaten, erste Flugtests sind für 2026 geplant. Das Unternehmen arbeitet seit mehreren Jahren in Partnerschaft mit der Defense Advanced Research Projects Agency (Darpa), einer Behörde des US-Verteidigungsministeriums, an autonomen Black-Hawk-Umbauten. Dies ist das erste Design, das die Cockpitstruktur entfernt.
Dem U-Hawk fehlen Fenster, Sitze oder Unterbringungsmöglichkeiten für Besatzungsmitglieder. Stattdessen ist der vordere Bereich mit Muschelschalentüren und einer Laderampe ausgestattet. Nach Angaben des Herstellers erhöht diese Konfiguration die Frachtkapazität um 25 Prozent im Vergleich zu Standard-Black-Hawk-Modellen.
Steuerung per Tablet
Der Hubschrauber setzt auf Sikorskys Matrix-Autonomie-Paket in Kombination mit einem Fly-by-Wire-System der dritten Generation. Ein Operator steuert den Helikopter über ein Tablet und gibt Missionsparameter ein, ohne eine traditionelle Pilotenausbildung zu benötigen. Das Matrix-System übernimmt Flugplanung, Navigation, Hinderniserkennung und Bedrohungsanalyse über bordeigene Kameras.
Die Technologie kann komplette Missionen vom Start bis zur Abschaltung der Turbinen eigenständig durchführen. Der neu gestaltete Frachtraum kann übergroße Militärausrüstung aufnehmen, darunter Himars-Munition und bis zu zwei Naval Strike Missiles(öffnet im neuen Fenster) . Die Plattform kann auch unbemannte Bodenfahrzeuge, Drohnen und interne Treibstofftanks für Langstreckenmissionen transportieren.
Sikorsky rüstete das Fluggerät mit T700-GE-701C-Triebwerken und einem verbesserten Getriebe aus. Die externe Traglast stieg auf rund 4.080 Kilogramm.



