Piep: Japan schaltet nach 50 Jahren letzten Pager-Dienst ab

In Japan wird der letzte noch verbliebene Pager-Dienst abgeschaltet, wie die Japan Times berichtet(öffnet im neuen Fenster) . Damit endet eine über 50 Jahre währende Ära in dem ostasiatischen Land: Bereits 1968 kamen die ersten Pieper auf den Markt, damals noch ausschließlich für geschäftliche Zwecke.
Für Menschen, die mit Handys und Smartphones aufgewachsen sind, mag die Funktionsweise eines Pagers ungewöhnlich erscheinen. Der Träger eines solchen Gerätes konnte nicht direkt angerufen werden, auch eine Nachrichtenübermittlung war zumindest anfangs nicht möglich; stattdessen bekamen Nutzer nur den Hinweis, eine bestimmte Nummer zurückzurufen - über ein öffentliches Telefon beispielsweise.
In Japan waren die ersten Pager hauptsächlich für Unternehmen mit Außendienstmitarbeitern gedacht, später setzten sich die Geräte auch in der Gesundheitsbranche durch - wie auch in Deutschland und anderen Ländern. Erst in den 1990er Jahren fanden sie ihren Weg zu Privatnutzern, sowohl in Japan als auch hierzulande.
Textnachrichten ohne Buchstaben
In Japan gab es aufgrund der Besonderheiten der japanischen Sprache jedoch die Möglichkeit, einfache Nachrichten nur mit Hilfe von Zahlen zu versenden. "999" symbolisierte beispielsweise "Danke": Drei (Japanisch: san) mal die Neun (Japanisch: kyû) liest sich als "sankyû", was dem ins Japanische transkribierten englischen "Thank you" entspricht.
In Deutschland gibt es übrigens weiterhin einen Anbieter für Pager-Dienste: e*Message mit seinem Angebot e*Cityruf richtet sich explizit an Unternehmen etwa in der Gesundheitsbranche oder in der Logistik. Das Unternehmen geriet 2018 in die Schlagzeilen, als es Apple aufgrund von dessen ähnlich klingendem Dienst iMessage verklagte und verlor .



