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Photovoltaik-Subventionen: Einspeiserbonus-Streit spaltet Solarbranche

Die Solarindustrie in Deutschland ist uneins darüber, wie der Staat die heimische Produktion ankurbeln sollte. Diskutiert werden direkte und indirekte Subventionen.
/ Andreas Donath
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Montage von Solarpanelen (Bild: Pexels)
Montage von Solarpanelen Bild: Pexels / CC0 1.0

Seitdem China die weltweite Solarindustrie dominiert , ist der Anteil deutscher Hersteller stark gesunken, berichtet der Spiegel(öffnet im neuen Fenster) . Um die Abhängigkeit von Importen zu verringern, debattiert die Branche nun über Fördermodelle. Besonders im Fokus stehen Boni für den Betrieb von Solaranlagen mit überwiegend europäischen Komponenten, heißt es in dem Bericht.

Forderung nach Resilienz-Bonus

Der Bundesverband Solarwirtschaft empfiehlt der Politik übergangsweise Resilienz-Boni für Anlagen, die an mindestens zwei Stellen der Wertschöpfungskette europäische Komponenten enthalten, um die Widerstandsfähigkeit gegenüber Lieferländern wie China zu erhöhen. Für Solaranlagen auf Privatdächern soll es demnach bis zu 3,5 Cent mehr Vergütung pro Kilowattstunde geben, heißt es in dem Bericht. Bei größeren Anlagen sollen spezielle Ausschreibungen nur für europäische Module erfolgen.

Doch das Modell birgt Konfliktpotenzial. Die Nachfrage könnte das Angebot übersteigen. Zudem wären die Kosten mit bis zu 880 Millionen Euro pro Jahr beträchtlich, heißt es im Spiegel-Artikel.

Skepsis bei Anlagenbetreibern

Unter den Anlagenbetreibern regt sich Widerstand. Bei großen Solarparks seien europäische Module derzeit nicht wettbewerbsfähig, warnt etwa Enpal. Solarstrom würde mit der Förderung deutlich teurer. Ein übereilter Protektionismus sei kontraproduktiv, warnen die Anlagenbetreiber.

Andere Stimmen plädieren für direkte Subventionen an die Hersteller. Das Wirtschaftsministerium hat bereits ein Interessenbekundungsverfahren gestartet. Die Resonanz in der Industrie sei positiv, heißt es dem Bericht nach. Eine gezielte Förderung hält das Ministerium langfristig für zielführender als Boni beim Betrieb. Die Beihilfen müssten jedoch von der EU genehmigt werden. Bis ihre Wirkung greift, könnte es also noch dauern.


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