Phonest: Transparentes Smartphone ist Kampagne gegen Sklaverei
Phonest hatte der Presse im Vorfeld ein Smartphone angekündigt, das in allen Produktionsbereichen transparent produziert sein soll. Zum Start stellt sich heraus: Das Gerät gibt es nicht, stattdessen soll auf Sklaverei in der Elektroproduktion aufmerksam gemacht werden.

Das deutsche Startup Phonest wollte ein Smartphone präsentieren, bei dem die Nutzer alle Stufen der Produktion nachverfolgen können. Das Gerät sollte "100% transparent" sein. Zum Vorverkaufsstart stellt sich heraus: Das Phonest gibt es nicht, stattdessen wollen die Macher mit ihrer detailliert vorbereiteten Kampagne auf Sklaverei in der Produktion von Elektrotechnik aufmerksam machen.
Kampagne gegen Sklavenarbeit
Wie bei zahlreichen Produktpräsentationen üblich wurden vielen deutschsprachigen Medien im Vorfeld der Veröffentlichung Informationen zum Gerät zugeschickt, mit der Bitte, diese erst zu einem bestimmten Zeitpunkt preiszugeben. Pünktlich zu diesem Zeitpunkt änderte Phonest jedoch seinen Internetauftritt.
Anstatt Informationen zum Gerät bekommen Nutzer nun eine Webseite zu sehen, die auf den ersten Blick immer noch ein Smartphone in drei verschiedenen Varianten bewirbt. Klicken Interessenten jedoch auf eines der Modelle, wird ein kurzes Video angezeigt und keine Detailinformationen zum Gerät.
In dem Video weisen die Macher der Phonest-Kampagne darauf hin, dass in der Produktion von elektronischen Geräten an vielen Punkten der Lieferkette mit Sklaverei und Kinderarbeit zu rechnen ist. In Smartphones stecken beispielsweise zahlreiche Metalle, deren Abbau schwer zu kontrollieren ist.
Fairphone versucht, ein fairer hergestelltes Smartphone zu produzieren
Unternehmen wie etwa Fairphone versuchen seit einigen Jahren, ein fairer hergestelltes Smartphone zu produzieren. Beim seinem zweiten Fairphone konnte der niederländische Hersteller nach eigenen Angaben den Transparenzgrad der Lieferkette weiter erhöhen. Vollständig transparent ist aber auch die Produktion des Fairphones nicht.
Nachtrag vom 11. August 2016, 18:35 Uhr
Das Phonest-Smartphone gibt es nicht - stattdessen steckt hinter der Produktankündigung eine detailliert geplante Kampagne, die auf Sklaverei in der Produktion von Elektrogeräten aufmerksam machen will. Der ursprüngliche Artikel wurde entsprechend komplett umgeschrieben.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
- ohne Werbung
- mit ausgeschaltetem Javascript
- mit RSS-Volltext-Feed
Nö, find das deutlich unterhaltsamer so.
Ist ja schön, dass sie darauf aufmerksam machen, es ist ja auch ein ernstes Thema, aber...
aber die Website führt mich nur zu nem Video und langweiligen Statistiken.
Nur vom europäischen Standpunkt aus. Die Asiaten sehen nun mal alle aus wie Kinder und...